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Der Kanu-Förderverein hatte die „Kanuscheune“ im Frühjahr geschlossen, weil der Betrieb nicht wirtschaftlich war.

© A. Klaer

Potsdam-West: Trübe Aussichten für „Kanuscheune“

Der Förderverein für den Kanu Club Potsdam musste die Gaststätte "Kanuscheune" im Frühjahr schließen, weil der Betrieb nicht wirtschaftlich war. Ob sie bald wieder öffnen könnte, ist ungewiss.

Von Katharina Wiechers

Stand:

Potsdam-West - Die Zukunft des Gaststätte „Kanuscheune“ im Sportpark Luftschiffhafen ist weiter ungewiss. Der Förderverein für den Kanu Club Potsdam will das Lokal eigentlich von einem professionellen Gastronomen betreiben lassen, die Verantwortlichen lehnen das aber aller Voraussicht nach ab. Die Gaststätte ist seit dem Frühjahr geschlossen.

Verein hat bereits 136.000 Euro in die Sanierung des Hauses gesteckt

Man habe bereits mit mehreren Gastronomen wegen des Betriebs gesprochen, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Torsten Gutsche, am Dienstagabend im Sportausschuss. Voraussetzung wäre, dass der entsprechende Gastronom die Wirtschaft im „Haus der Vereine“ als öffentliche Gaststätte betreiben und keine Miete zahlen müsste, fügte Gisela Mehlmann vom Vorstand des Fördervereins hinzu. Schließlich habe der Verein bereits 136 000 Euro in die Sanierung des Hauses gesteckt und damit die Miete quasi schon bezahlt. „Dieses Recht möchten wir gerne an einen gastronomischen Betreiber übertragen.“

Entscheiden muss über einen entsprechenden Antrag die Pro Potsdam. Luftschiffhafen-Chef Andreas Klemund, der Teil des Pro-Potsdam-Verbundes ist und im Ausschuss anwesend war, machte dem Verein allerdings wenig Hoffnung. Die Sanierung des „Hauses der Vereine“ war größtenteils mit Steuermitteln aus dem Konjunkturpaket saniert worden. „Förderzweck ist es nicht, eine Gastronomie zu betreiben“, so Klemund nun. Eine öffentliche Gaststätte sei eine gewerbliche Nutzung, was wiederum die Erhebung eines Mietzinses mit sich bringe.

Zu hohe Betriebskosten

Der Kanu-Förderverein hatte die „Kanuscheune“ im Frühjahr geschlossen, weil der Betrieb nicht wirtschaftlich war. Grund seien vor allem die hohen Betriebskosten, erklärte Gutsche am Dienstag erneut. Veranschlagt seien 1400 Euro gewesen, letztlich waren es 4048 Euro. Der Verein nehme jährlich nur etwa 30 000 Euro ein, derart hohe Betriebskosten seien für ihn nicht zu tragen und auch nicht zu rechtfertigen. „Das steht in keiner Relation dazu, was wir für den Sport ausgeben“, so Gutsche.

Auch die anderen Nutzer des Hauses leiden laut Mehlmann unter den hohen Betriebskosten, die zum größten Teil aus Energiekosten bestehen, aber auch Kosten für den Hausmeister, Wartungen oder Reparaturen beinhalten. Neben dem Kanuverein gehören Turbine Potsdam, der Potsdamer Laufclub und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft zu den Nutzern. Allein beim Kanu-Förderverein stünden für 2015 noch 15 000 und für 2014 noch 10 000 Euro Betriebskostenzahlungen aus. Laut Gutsche hat der Verein erst Ende 2015 von der „horrenden Nachzahlung“ erfahren.

7000 für falsch ausgelöste Feueralarme

Eine Überprüfung habe ergeben, dass die Betriebskosten korrekt seien, konterte Klemund. Man könne auch die Frage stellen, warum 7000 Euro allein für falsch ausgelöste Feueralarme angefallen seien. Klemund weiter: „Fest steht: Die Kosten müssen von irgendwem getragen werden.“ 

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