Landeshauptstadt: Trübes Wasser

ATLAS Von Michael Erbach Nun haben die Investoren des Freizeitbades ihr Schweigen gebrochen. Schon vor ein paar Wochen sickerte es erst durch und bestätigte sich schließlich, dass das Finanzierungsmodell für das Freizeitbad in Drewitz laut Investitionsbank so nicht funktionieren wird – obwohl die Konstruktion, wonach Potsdam 30 Jahre lang unabhängig vom Betrieb des Bades Betriebskostenzuschüsse zu zahlen hätte, bereits seit langem allen Beteiligten bekannt war und auch längst die entsprechenden Stadtverordnetenbeschlüsse gefasst worden waren. Doch momentan stehen die Investoren von der Unternehmensgruppe Weber mit leeren Händen da. Sie verweisen darauf, alle Anforderungen erfüllt zu haben und auf mindestens zehn Beispiele bundesweit, bei denen die Finanzierung auf der Basis dieses Modells gelungen sein soll. Doch die Gegenseite argumentiert, dass die Finanzierung eben nicht gesichert sei und agiert zudem mit der Behauptung, die Bad-Investoren hätten schon länger gewusst, dass das Finanzierungsmodell nicht förderfähig sei. Wer hat nun Recht? Das ist inzwischen fast egal. Wichtiger sind jetzt klare Worte, schnelle Entscheidungen. Denn schon werden Verdächtigungen laut, politische Machenschaften stünden hinter bestimmten Vorgängen. Schon werden Anwälte in Stellung gebracht. Verwundern muss das nicht – beim Problem Freizeitbad darf nicht länger im Trüben gefischt werden.