ATLAS: Trümpfe
Sollte es dem Berliner Investor Abris Lelbach am Ende tatsächlich gelingen, Hasso Plattners Kunstsammlung doch in Potsdams Mitte zu holen, wäre das ein Coup für die Stadt – und ein Armutszeugnis zugleich. Denn ihm, einem Berliner, wäre dann gelungen, was undifferenzierte Kritik einzelner Bürger, Politik und Rathausspitze durch eine Mischung aus Undankbarkeit, Größenwahn und Unvermögen zuvor versemmelt hatten.
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Sollte es dem Berliner Investor Abris Lelbach am Ende tatsächlich gelingen, Hasso Plattners Kunstsammlung doch in Potsdams Mitte zu holen, wäre das ein Coup für die Stadt – und ein Armutszeugnis zugleich. Denn ihm, einem Berliner, wäre dann gelungen, was undifferenzierte Kritik einzelner Bürger, Politik und Rathausspitze durch eine Mischung aus Undankbarkeit, Größenwahn und Unvermögen zuvor versemmelt hatten. Lelbach, und das ist vielleicht sein entscheidender Vorteil, glaubt an sein Projekt – und er hat durchaus respektable Trümpfe in der Hand: Der Palast Barberini wird das wichtigste Bauwerk in Potsdams neuer, alter Mitte neben dem Schloss sein und wäre ein mehr als nur würdiger Rahmen für Plattners Kunstsammlung. Und der Mäzen könnte ohne Gesichtsverlust in die Mitte zurück. Er wäre nicht selbst der Bauherr und hätte keine Anfeindungen mehr zu fürchten, er zöge mit seiner Sammlung in ein Gebäude, dessen Wiederaufbau unumstritten ist. Käme es am Ende so, hätten alle gewonnen. Vor allem die Potsdamer. Statt exklusives Wohnquartier für Gutbetuchte wäre der Palast Barberini in Gänze ein öffentliches Haus.
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