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Sport: „Tüchtig Lehrgeld gezahlt“

Babelsberg 03 beendete die erste Halbserie der Fußball-Regionalliga-Saison neun Punkte hinter Rang zehn und denkt über personelle Verstärkung nach

Stand:

Mit neun Punkten Rückstand zum heiß begehrten Platz zehn beendete Aufsteiger SV Babelsberg 03 am Wochenende als Tabellen-15. die Hinrunde der Fußball-Regionalliga-Saison 2007/08. Neun Punkte, die eine große Hypothek sind, Nulldrei trotzdem weiter darauf hoffen lassen, im nächsten Spieljahr in der neuen dritten Profi-Liga zu kicken.

„Durch die Drei-Punkte-Regel ist noch nicht alles verloren, und so lange es rein rechnerisch möglich ist, werden wir weiter alles versuchen, um den Rückstand doch noch wett zu machen“, sagt Trainer Dietmar Demuth. Er hatte seinen Spielern nach dem jüngsten 0:3 am Samstag bei Rot-Weiss Ahlen gestern trainingsfrei gegeben, ehe heute und morgen mit je zwei Übungseinheiten die unmittelbare Vorbereitung auf die erste Rückrunden- Begegnung am Sonntag bei Borussia Dortmund II in Angriff genommen wird. „Wir wollen in den beiden letzten Spielen vor der Winterpause den Abstand zum Zehnten möglichst noch verkürzen“, erklärt Kapitän Patrick Moritz, dessen Mannschaft am 8. Dezember den momentanen Tabellenzweiten Kickers Emden zum letzten Heimspiel dieses Jahres empfängt.

Die beiden letzten Spiele zeigen exemplarisch Babelsbergs Problem: Guten, ja hervorragenden Spielen wie daheim gegen Herbstmeister Düsseldorf (3:0) folgt immer wieder ein schwacher Auftritt wie jetzt in Ahlen, der in Punktverluste mündet. Es fehlt die Konstanz, zahlreiche Partien wurden auch mit nur einem Tor Differenz verloren. „So manches Mal haben wir Punkte verschenkt“, meint Moritz. „Auch in den Spielen, die wir nicht gewannen, waren wir meist auf Augenhöhe mit dem Gegner, aber Kleinigkeiten entschieden am Ende gegen uns. Wir waren zu oft noch zu grün hinter den Ohren und haben in der ersten Halbserie tüchtig Lehrgeld zahlen müssen. Beispielsweise in punkto Cleverness.“

Dietmar Demuth, der die Nulldreier seit dem 9. Oktober trainiert, hat in den sechs Spielen unter seiner Regie „fehlende Klasse“ ausgemacht. Dass im Sommer nur weitere Oberliga-Spieler verpflichtet wurden, erweist sich nun immer deutlicher als zu wenig für die Drittliga- Qualifikation. Zumal nicht alle „Neuen“ die damals in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. „Für den einen oder anderen“, kündigt SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel an, „wird es in der Winterpause ein böses Erwachen geben. Wir sind nicht bereit, für manches, was hier angeboten – besser gesagt: nicht angeboten – wird, weiter Geld auszugeben.“ Es gelte, „sich zusammen auf das Wesentliche, nämlich das sportliche Ziel, zu konzentrieren“, fordert Hechel von den Spielern. „Es geht nicht darum, wer die blondeste Freundin oder das gegelteste Haar hat. Es zählt nur die Leistung auf dem Platz; im Spiel wie im Training.“

„Mal sehen, ob wir uns in der Winterpause nochmal verstärken können“, sagt Dietmar Demuth. „Wir werden uns zusammensetzen und gucken, was sich noch realisieren lässt. Sonst müssen wir sehen, wie mit der jetzigen Mannschaft das fast Unmögliche noch möglich machen können.“ Auch Ralf Hechel schließt personelle Verstärkung nicht aus. „Aber wir werden kein wirtschaftliches Harakiri betreiben“, betont er. „Dann gehen wir lieber erhobenen Hauptes in Liga vier, um von dort neu anzugreifen.

Obwohl Nulldrei derzeit auf dem gleichen Tabellenplatz steht wie bei der Trennung von Coach Rastislav Hodul, hält Hechel den Trainerwechsel weiterhin für richtig. „Dietmar Demuth hat viel Aufbruchstimmung mitgebracht und den Jungs neue Perspektiven gegeben. Seine Erfahrungen und seine positive Emotionalität tun dem gesamten Verein sehr gut.“

Momentan aber bleibt den Nulldreiern nur das Prinzip Hoffnung. „Wir müssen mal eine Serie hinlegen, sonst sind die neun Punkte nicht aufzuholen“, erklärt Patrick Moritz, der weiß: „Wir stehen jetzt vor der Winterpause unter Druck, denn wir brauchen ja dringend Punkte. Das ist eine große Herausforderung für uns alle.“

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