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Untergang. „Theater 89“ bringt die letzten Tage der SED auf die Bühne.

© Beate Nelken

Landeshauptstadt: Tumultartige Szenen im Zentralkomitee Berliner „Theater 89“ gastiert im Nikolaisaal

Die Protokolle waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt: Aus Abschriften der Original-Tonbandmitschnitte der vier entscheidenden Sitzungen des SED-Zentralkomitees im Wendeherbst 1989 hat der Regisseur Hans-Joachim Frank vom Berliner „Theater 89“ in Kooperation mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) das Theaterstück „Das Ende der SED“ verfasst. Am kommenden Wochenende ist das Stück, das im Mai Premiere feierte und seitdem bundesweit gastiert, zum ersten und vorerst auch letzten Mal in Potsdam zu sehen: Aufgeführt wird es auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung am 27.

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Die Protokolle waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt: Aus Abschriften der Original-Tonbandmitschnitte der vier entscheidenden Sitzungen des SED-Zentralkomitees im Wendeherbst 1989 hat der Regisseur Hans-Joachim Frank vom Berliner „Theater 89“ in Kooperation mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) das Theaterstück „Das Ende der SED“ verfasst. Am kommenden Wochenende ist das Stück, das im Mai Premiere feierte und seitdem bundesweit gastiert, zum ersten und vorerst auch letzten Mal in Potsdam zu sehen: Aufgeführt wird es auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung am 27. Oktober 19 Uhr im Nikolaisaal, wo es im Anschluss auch eine Podiumsdiskussion geben soll. Neben dem Regisseur werden die Landtagsabgeordnete Linda Teuteberg (FDP) sowie Heinz Vietze (Linke) – früher Chef der SED-Kreisleitung Potsdam – erwartet. Moderiert wird die Diskussion von Hans-Hermann Hertle, Wissenschaftler am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).

Hertle hatte gemeinsam mit seinem Fachkollegen Gerd-Rüdiger Stephan die ZK-Protokolle, die die Grundlage des Theaterstückes bilden, in dem Buch „Das Ende der DDR. Die letzten Tage des Zentralkomitees“ erstmals veröffentlicht. Darin werden die Diskussionen aus dem innersten Zirkel der Macht im Herbst 1989 vor dem Hintergrund der anhaltenden Massenproteste auf Basis von Tonbandmitschnitten in vollem Wortlaut dokumentiert. Auf die Entmachtung von Erich Honecker folgte nicht die erhoffte Stabilisierung, sondern der rapide Zerfall der Partei. Im Zentralkomitee spielten sich tumultartige Szenen ab: Ergebnis war die Auflösung der alten SED im Dezember 1989. Bei der etwa einstündigen Podiumsdiskussion sollen die Ereignisse reflektiert werden, aber auch danach gefragt werden, wie es heute um die Aufarbeitung der DDR-Geschichte steht. jaha

Die Naumann-Stiftung stellt ein Kontingent kostenloser Tickets, für die sich Interessenten über die Internetadresse www.berlin-brandenburg.freiheit.org anmelden können. An der Abendkasse und im Vorverkauf oder bei Reservierung unter Tel.: (0331) 28 888 28 kosten die Tickets 15, ermäßigt zehn Euro.

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