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Sport: Turbine bleibt oben dran
Die Frauen-Fußballerinnen siegten im Ostderby gegen Jena dank einer starken zweiten Hälfte mit 3:0
Stand:
Der deutsche Frauen-Fußballmeister Turbine Potsdam bezwang am Sonntag im Ostderby auswärts den USV Jena mit 3:0 (0:0) und bleibt damit weiterhin einen Punkt hinter dem ebenfalls siegreichen Tabellenführer FFC Frankfurt. Jedoch hat das Team von Trainer Bernd Schröder immer noch ein Spiel weniger.
Vor 640 Zuschauern präsentierte sich Turbine im Ernst-Abbe-Sportfeld bis in die zweite Halbzeit hinein nur wenig souverän. „Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden“, berichtete Trainer Bernd Schröder und ergänzte: „Das lag vor allem daran, dass Jena gut gespielt hat und uns das Leben sehr schwer gemacht hat.“ Vor allem im Angriff stockte es. Hier hat Top-Torjägerin Genoveva Anonma, die noch bis Mitte November mit Äquatorialguinea beim Africa-Cup weilt, „merklich gefehlt“, wie Schröder im Nachhinein zugab. „Doch, wir wussten ja vorher, dass sie nicht dabei sein wird und müssen uns halt darauf einstellen“, relativierte er seine Aussage. Ohne die 23-Jährige ließ Turbine lange die gewohnte Durchschlagskraft vermissen. Doch Lisa Evans (54.), Sara Doorsoun-Khajeh (70.) und Yuki Ogimi (89.) machten mit ihren Toren dennoch alles klar. „Wir sind froh, am Ende doch klar und deutlich gewonnen zu haben“, so Schröder.
Doch es war für die Turbinen ein hartest Stück Arbeit, denn der Tabellen-Zehnte aus Jena, der drei Spiele in Folge ungeschlagen war, begann druckvoll und machte mit starkem Forechecking Turbine das Leben schwer. Der USV präsentierte sich hellwach und störte den Potsdamer Spielaufbau früh. Erst nach einer Viertelstunde konnte sich das Schröder-Team aus der Jenaer Umklammerung lösen. Das erste Achtungszeichen setzte Natasa Andonova, die aus 14 Metern direkt abzog, aber nur den linken Pfosten traf (17.). Jedoch war diese Chance die einzig nennenswerte in der ersten Hälfte. Insgesamt war Turbine in den ersten 45 Minuten offensiv einfach nicht zwingend genug und meistens auch zu ungenau. „Wir haben viel zu oberflächlich gespielt und waren in der ersten Hälfte gar nicht auf dem Platz“, bilanzierte der Trainer.
Doch nach der Pause platzte bei Turbine der Knoten. Angreiferin Lisa Evans nutzte einen schönen Pass in den Strafraum zur 1:0-Führung (54.). Und plötzlich war Potsdam im Spiel und hatte durch Evans (59.) und Yuki Ogimi (63.), die Chance, die Führung weiter auszubauen. Doch beide vergaben. Die Gastgeberinnen schienen nun dem Tempo der ersten Halbzeit langsam Tribut zu zollen. Das nutzte Sara Doorsoun-Khajeh aus und überlistete USV-Keeperin Franziska Ippensen mit einem 20-Meter-Schuss zur 2:0-Führung (69.). Kurz vor Schluss (89.) machte die japanische Weltmeisterin Ogimi mit ihrem achten Saisontreffer alles klar. „Jena hat sehr gut mitgespielt“, sagte Turbine-Kapitänin Tabea Kemme. Und auch Schröder sprach davon, dass es „nicht einfach war“, in Jena zu gewinnen.
In den kommenden Tagen wolle man laut Schröder vor allem „die Fehler der ersten Halbzeit analysieren“ und mit diesen Erkenntnissen dann in das Champions-League-Hinspiel am Donnerstag bei Arsenal London gehen.
Turbine Potsdam: Naeher; Jaques, Draws, Kemme; Doorsoun-Khajeh, Winters, Hanebeck, Göransson (83. Cramer); Evans, Andonova, Ogimi.
Anne Golombeck
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