
© Jan Kuppert
Von Erhart Hohenstein: Turbine bleibt Spitzenreiter
Nach langer Führung beim Tabellenzweiten FCR Duisburg ein 1:1 erreicht
Stand:
Die nach den Sperren für Lira Barajmaj und Tabea Kemme personell geschwächte Potsdamer Turbine-Elf konnte erhobenen Hauptes die mit 2125 Zuschauern gut gefüllte PCC-Arena verlassen. Im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga erreichte sie beim Tabellenzweiten FCR Duisburg ein 1:1 (1:0), was ihr nicht von jedem zugetraut worden war.
Zudem war der Ausgleich erst kurz vor Schluss und äußerst unglücklich gefallen. Einen Schuss von Torjägerin Inka Grings (86.) aus 14 m Entfernung lenkte Torhüterin Anna Felicitas Sarholz noch an die Latte. Der Ball sprang hinter der Torlinie auf und ins Feld zurück. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus ließ sich auf keine Diskussion ein und gab den Treffer. „Kein Zweifel, der Ball war hinter der Linie“, räumte Trainer Bernd Schröder ein, „und nach dem Spielverlauf hatten die Duisburgerinnen den Ausgleich auch verdient. Ärgerlich bleibt, das wir ihn noch so kurz vor Schluss einstecken mussten.“
Durch den Punktgewinn bleibt Turbine weiter an der Tabellenspitze. Zu verdanken ist dieser Teilerfolg einer im Vergleich zu den vorangegangenen Punktspielen kämpferisch wesentlich stärkeren Leistung der Mannschaft. Die „Turbinen“ traten aggressiv, laufstark und mannschaftlich geschlossen auf. Davon zeigte sich der FRC beeindruckt.
Der Star der U-20-Weltmeistermannschaft Alexandra Popp wurde von Jennifer Zietz an die Kette gelegt und wehrte sich mit Fouls, was ihr die Gelbe Karte einbrachte (20.). Auch Torschützenkönigin Inka Grings konnte sich nicht wie gewohnt durchsetzen. Auf der anderen Seite belebte die quirlige Yuki Nagasato die Potsdamer Offensivaktionen. Als sie von ihrer Gegenspielerin Jennifer Oster schon nach 13 Minuten im Strafraum gelegt wurde, zeigte Schiedsrichterin Steinhaus auf den Elfmeterpunkt. Mannschaftkapitän Jennifer Zietz ließ sich diese Chance zur Führung nicht entgehen. Danach entwickelte sich ein wechselhaftes Spiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. So lenkte Sarholz einen Wensing-Schuss an die Latte (33.), im Gegenzug schob Isabel Kerschowski nach flüssiger Kombination das Leder in den Duisburger Kasten, stand aber im Abseits. Nach etwa einer Stunde entwickelte der Gastgeber mehr Druck, Popp setzte ihre überlegene Athletik rigoros ein, so auch gegen Torhüterin Sarholz. Doch nicht sie kassierte die Gelbe Karte, sondern nach einem Zweikampf mit Nagasato die kleine Japanerin (69.). Als der Potsdamer Sieg schon im Kasten schien, gelang Grings doch noch der Ausgleich.
Trainer Schröder zeigte sich mit der Leistung seiner Elf zufrieden, in der Inka Wesely erstmals von Anfang an eingesetzt wurde und Kristin Demann ihr Bundesligadebut erlebte. „Die Mannschaft ist stabil und wird es auch bleiben“, sagt er und wies auf die am Freitag vollzogene Vertragsverlängerung mit Nationalspielern Babett Peter hin. Weitere solche Verlängerungen würden folgen.
1. FFC Turbine: Sarholz; Wesely, Peter, Henning; Schmidt, Keßler (ab 83. Demann), Zietz, Odebrecht; I. Kerschowski (ab 76. Schröder), Mittag, Nagasato
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: