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Abwehrschlacht. Potsdams Genoveva Anonma (r.) ist einen Schritt schneller als Glasgows Leanne Ross. Im Champions-League-Achtelfinale hatten die Schottinnen im Potsdamer „Karli“ keine Chance gegen Turbines Offensivkräfte.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dapd

Sport: Turbine demontiert Glasgow

10:0 im Achtelfinal-Hinspiel – Potsdamer stehen praktisch in der nächsten Runde der Champions League

Stand:

„Die sind es nicht gewohnt, so oft in den Mittelkreis zum Anstoß zu gehen.“ Bernd Schröders Kommentar nach dem 10:0 seiner Spielerinnen des FFC Turbine Potsdam im Achtelfinal-Hinspiel Champions League gegen den schottischen Vertreter Glasgow City LFC sollte keineswegs überheblich sein. Im Gegenteil: In der Halbzeitpause konstatierte Turbines Cheftrainer: „Wir sind den Bällen hinterhergelaufen. Die Schottinnen sind durchaus ballsicher,, das haben sie gezeigt.“ Dass einige Schottinnen nach 90 Minuten mit Tränen vom Platz schlichen, hatte durchaus mit der demütigen Wiederholung am Anstoßpunkt zu tun - in der laufenden Champions-League-Saison hatten sie bis gestern kein Gegentor kassiert.

Sichtlich geschockt gestand dann auch Glasgows Trainer Eddie Wolecki Black: „Solch einen Tempofußball habe ich nicht erwartet.“ In der Tat – Turbine hatte es eilig, den Torreigen zu eröffnen. Nach 79 Sekunden brachte Genoveva Anonma Potsdam in Führung. Danach bauten Bianca Schmidt (15.) und Anja Mittag (25.) den Vorsprung zügig aus. Erneut Anonma (47.) sowie Weltmeisterin Yuki Nagasato (51. und 55.) legten nach der Pause nach. Den Rest zum zweistelligen Endstand besorgten noch dreimal die sehr gut aufspielende Mittag (72.,75.,81) und die eingewechselte Chantal de Ridder mit einem Traumtor nach direkter Abnahme ins linke obere Eck.

„In der ersten Halbzeit haben die Schottinnen gut dagegenhalten“, sagte Potsdams Bianca Schmidt. „Der Knackpunkt waren dann die zwei schnellen Tore in der zweiten Halbzeit. Ab da konnten wir spielen wie wir wollten“, so die Torschützin.

Die als zweikampfstark erwarteten Gäste hatten sich spätesten nach dem 4:0 aufgegeben. Turbine indes begeisterte die knapp 2 000 Zuschauer - unter ihnen Bundestrainerin Silvia Neid - mit gutem Kombinationsfußball und immer wieder schnellem Flügelspiel, so dass es die Gäste meist schwer hatten, sich in der zweiten Halbzeit aus der eigenen Hälfte zu befreien. Beim Spiel auf ein Tor hätte der Erfolg noch höher ausfallen können, doch vergaben Anomna und Nagasato weitere Chancen. Für Turbine-Torhüterin wurde es nie gefährlich, bei den wenigen Eckbällen der Schottinnen zeigte sie sich souverän und sicher.

Für Turbine war es der bisher höchste Erfolg in der Champions League. Der deutsche Meister und Vorjahres-Finalist der „Königsklasse“ steht damit praktisch bereits vor dem Rückspiel in der kommenden Woche am 10. November in der Runde der besten Acht. „Dennoch werden wir mit Respekt nach Glasgow fahren“, kündigte Schröder an. Und die Gefahr, dass seine Spielerinnen den Kantersieg zu hoch hängen, sieht er nicht. „Schon am Sonntag beim Punktspiel gegen Bayern München werden wir auf den Boden zurückkommen“, sagt er. Den Spaß, den Yuki Nagasato gestern auf dem Spielfeld hätte, will sie jedoch gern „in die nächsten Spiele mitnehmen“.

Turbine: Naeher; Peter; Anonma (75. Deman); Hanebeck; Cramer; Zietz (59. Göransson); Odebrecht (75. de Ridder); Nagasato; Schmidt; Kemme; Mittag.mit dpa

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