
© Jan Kuppert
Sport: Turbine fand in die Erfolgsspur zurück
Nach schnellem 0:1-Rückstand setzten sich die favorisierten Potsdamerinnen in Essen noch 5:1 durch
Stand:
Wie erwartet setzte sich Frauenfußball- Bundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam gestern Nachmittag bei der SG Essen-Schönebeck deutlich durch. Im Stadion „Am Hallo“ gewann er gegen den Tabellenneunten vor 1343 Zuschauern mit 4:1 (3:1).
Die Gastgeberinnen versuchten, mit den favorisierten Gästen mitzuhalten, und gingen mutig in die Offensive. Erste Potsdamer Chancen, die klarste für Anja Mittag (4.), beantworteten sie mit allerdings meist ungenauen Kontern. In der 11. Minute gelang es der Essener Sturmspitze Sarah Freutel dann doch, sich gegen nachlässig deckende Potsdamer in Position zu bringen. Ihr Fernschuss schlug aus 25 Metern im Turbine-Tor ein. Durch den Treffer beflügelt, bemühten sich die Gastgeberinnen, zum 2:0 nachzulegen. Sofia Nati und Melanie Hoffmann machten der Potsdamer Abwehr mehr zu schaffen, als ihr lieb war. Es dauerte bis zu 21. Minute, ehe Nadine Keßler mit einem 23-m-Fernschuss der Ausgleich gelang, nahezu eine Parallele zum Essener Führungstreffer.
Damit hatte der Favorit in die Erfolgsspur zurückgefunden. In der 37. Minute sprang Babette Peter in eine Eckballverlängerung von Viola Odebrecht und verwandelte per Kopf zur Turbine-Führung. Sechs Minuten später erlief Anja Mittag einen Diagonalpass von Jennifer Zietz und erhöhte aus acht Metern Entfernung zum 3:1. Im Bemühen, den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen, brachten die Gastgeberinnen Härte ins Spiel und leisteten sich einige verbale Ausfälle. Hoffmann holte Fatmire Baramaj von den Beinen. Nach Behandlung konnte die Spielmacherin weiterspielen und beantwortete die Attacke auf ihre Art: In der 50. Minute schoss sie zum vorentscheidenen 4:1 ein. Dennoch endete die Begegnung nicht glücklich für sie. Vier Minuten später verletzte sie sich ohne gegnerisches Einwirken am Schenkel und musste ausgewechselt werden. Trainer Bernd Schröder hofft, dass es sich nur um eine leichte Zerrung handelt.
Bei einem Gewühl im Turbine-Strafraum (73.) landete der Ball im Tor. Wegen Behinderung von Torhüterin Desiree Schumann wurde der Treffer jedoch annulliert. Für Baramaj war inzwischen Turbines Japanerin Yuki Nagasato gekommen. Nach einem genauen Pass von Anja Mittag traf sie in der 85. Minute ins lange Eck zum Endstand von 5:1.
„Das Ergebnis geht in Ordnung“, erklärte Bernd Schröder später. „Im Hinblick auf die anstrengenden Wochen der Wahrheit, die uns jetzt gegen unseren schärfsten Konkurrenten Duisburg bevorstehen, hätte ich mir eine ökonomischere, kraftsparende Spielweise gewünscht.“
Das gestrige Spiel wurde von der Mannschaft des FCR 2001 Duisburg beobachtet, so wie Turbine tags zuvor die 0:2-Niederlage des Konkurrenten gegen den 1. FFC Frankfurt miterlebt hatte. E. Hoh
Turbine : Schumann; Schmidt, Peter, Henning; Draws, Zietz, Keßler (66. M. Kerschowski), Odebrecht (73. Kemme); Wich, Bajramaj (55. Nagasato), Mittag.
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