Sport: Turbine ist Herbstmeister

Am Ende übte sich Bernd Schröder zwar wieder ein wenig im Understatement, doch nach dem gestrigen 4:1 (2:0)-Sieg des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam bei der SG Essen-Schönebeck konnte auch der Trainer die Erfüllung der klaren Favoritenaufgabe gestern nicht schmälern. „Wir haben den Gegner zwar nicht unterschätzt, das 1:0 ist aber wohl etwas zu schnell gefallen“, so der Turbine-Coach.

In der Tat: Bereits in der dritten Spielminute sorgte Nadine Keßler mit ihrem Treffer vor rund 800 Zuschauern für die Führung des Spitzenreiters. Das 0:2 und das 0:3 besorgte Anja Mittag in der 40. und 82. Minute, bevor Inka Wesely nahezu mit dem Schlusspfiff das 4:1 erzielte. Zuvor waren die Gastgeberinnen in der 79. Minute zum 2:1-Anschlusstreffer gekommen.

Nach diesem hatte Turbine das Tempo noch einmal angezogen. „Durch den frühen Führungtreffer dachten einige wahrscheinlich, dass das hier ein Selbstläufer wird. Wir haben uns in Sicherheit gewogen, und das kann eben auch ins Auge gehen“, so Schröder. Vor allem die Auswahlspielerinnen, die kürzlich noch den Test gegen Australien zu bestehen hatten, hätten ein wenig den Rhythmus verloren, so der Trainer. Essen habe zwar gut im Mittelfeld gestanden, am Ende sei der Potsdamer Sieg auch in dieser Höhe völlig in Ordnung gegangen. Für Schröder bot das Punktspiel vor allem aber auch Erkenntnisse für das am 19. Dezember anstehende DFB-Pokalspiel, bei dem die Turbinen erneut gegen Essen-Schönebeck antreten müssen.

Nach dem elften Spieltag liegt Potsdam mit 28 Zählern vor dem ehemaligen Titelträger 1. FFC Frankfurt (27) und dem nationalen Cup-Gewinner FCR Duisburg (23) an der Tabellenspitze. „Für uns war das Spiel in Essen schwerer als erwartet, der Gegner hat eine sehr gute Leistung abgeliefert“, so Schröder, dessen Team am kommenden Mittwoch um 14 Uhr im Achtelfinale der Champions League auf den SV Neulengbach (Österreich) trifft.

Turbine Potsdam: Sarholz; Wesely, Peter, Henning; B. Schmidt, Odebrecht (63. Nagasato), Zietz, Kemme (86. Schröder); Bajramaj, Keßler, Mittag (84. I. Kerschowski).H. M.