Von Jan Morawski: Turbine mit 3:0-Auftaktsieg

Einen Einstand nach Maß hat der 1. FFC Turbine Potsdam am ersten Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga gezeigt. Beim Aufsteiger 1. FC Saarbrücken gewann der deutsche Meister mit 3:0 (3:0). Die Tore erzielten Anja Mittag (4.), Babett Peter (21.) und Jessica Wich (31.) vor 800 Zuschauern. Schon nach wenigen Minuten stellte der Favorit klar, wer die Partie dominiert. Gefällige Kombinationen und eine gute Chancenverwertung führten zu den frühen Toren. Erst nutzte Mittag die Verwirrung im FCS-Strafraum zur Führung, danach legten Peter und Wich nach. Besonders Fatmire Bajramaj war kaum zu halten.

Trotz dieses klaren Resultats war Trainer Bernd Schröder nicht gänzlich zufrieden. Besonders, weil der FCS durch einen Lattentreffer und einen verschossenen Elfmeter in der ersten Hälfte den Anschlusstreffer hätte erzielen können. „Saarbrücken hat ordentlich mitgespielt und gut gestanden. Wir sind spielerisch aber erst bei 40 Prozent. Das hat man heute gesehen“, urteilte Schröder.

Personelle Besonderheiten gab es insofern, als dass die ehemaligen FCS-Spielerinnen Nadine Keßler und Josephine Henning an alter Wirkungsstätte aufliefen. Kessler spielte sogar von Beginn an. „Es war schön, wieder hierher zu kommen. Ich war mit meiner Leistung nicht unbedingt zufrieden, es war ein schwieriges Spiel für mich. Vielleicht auch weil ich wegen der Emotionen und der Vorfreude übermotiviert war“, gab Keßler zu.

Die zweite Hälfte lief hingegen bedeutend ausgeglichener. Einerseits taten die Potsdamerinnen nur noch das Nötigste, andererseits spielte der Gastgeber besser und konterte gefährlich. Allerdings wurde die Halbzeit von einer schweren Verletzung überschattet. Beim Rettungsversuch gegen Maike Trach verletzte sich Torfrau Desiree Schumann schwer und ging bewusstlos zu Boden. Nach mehrminütiger Behandlung kam sie wieder zu sich und wurde ins Krankenhaus gebracht. Zur Schwere der Verletzung konnten zunächst keine weiteren Angaben gemacht werden. Durch den Ausfall Schumanns kam die erst 17-jährige Anna Felicitas Sarholz zu ihrem Bundesligadebüt.

Trotzdem waren alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden, sehen aber noch Nachholbedarf. „Wir spielen erst zehn Tage in dieser Konstellation zusammen“, erklärte Bernd Schröder. „Mannschaft und Laufwege sind noch nicht eingespielt, besonders wegen der neuen Kreativen wie Bajramaj oder Keßler. Ich hoffe, dass wir uns schnell einspielen werden.“

1. FFC Turbine Potsdam: Schumann (85. Sarholz); Peter (82. Henning), Schmidt, Schröder (58. M. Kerschowski), Draws; Kessler, Bajramaj, I. Kerschowski, Zietz; Mittag, Wich.

Jan Morawski