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Heftige Gegenwehr leisteten die Spielerinnen des BV Cloppenburg, sodass den Potsdamerinnen um Neu-Nationalspielerin Tabea Kemme viel Durchsetzungsvermögen verlangt war.

© Jan Kuppert

Sport: Turbine Potsdam bereit für das Spiel des Jahres

Verletzung von Julia Simic überschattet den 3:1-Erfolg beim Aufsteiger BV Cloppenburg. Spitzenreiter FFC Frankfurt kann kommen

Stand:

Schwer erkämpft und womöglich bitter bezahlt hat Turbine Potsdam am Sonntag seinen 3:1 (1:0)-Erfolg in der 1. Frauenfußball-Bundesliga beim niedersächsischen BV Cloppenburg. Die Gastgeber hatten sich gegen den Tabellenzweiten lange gewährt. Als das Spiel in 87. Minute bei Stand von 3:1 für Potsdam indes entschieden war, verletzte sich Julia Simic am Knie. Über die Schwere der Verletzung wird ein heute angesetztes MRT befinden.

Der Bundesliga-Aufsteiger aus Niedersachsen, in dessen Kader Nationalspielerinnen aus Brasilien, Polen und Schweden spielen, nahm den Schwung aus zwei erfolgreich gestalteten Partien in Liga und Pokal mit und machte den Potsdamerinnen das Leben sehr schwer. Von Anfang an setzte der Tabellenneunte den Potsdamerinnen ordentlich zu, zeigte sich engagiert und kampfstark und kam zu guten Möglichkeiten. Winczo setzte den Ball im Anschluss an einen Eckball von Islacker nur knapp über das Tor (4.), Islacker kam zum Abschluss, zielte aber etwas zu hoch (20.). Turbine fand nur schwer ins Spiel, nutzte aber durch Mjelde die Chance vom Elfmeterpunkt zur Führung, nachdem Evans von Löwenberg gefoult wurde (28.).

Die Partie blieb auch in der Folge offen, beide Seiten schenkten sich nichts und die Turbinen hatten ihre Mühe mit dem Gegner. Auch in der zweiten Hälfte spielte die Heimelf munter nach vorn, war aber spätestens am Strafraum der Gäste mit ihrem Latein am Ende. Zudem stand die Abwehr der Brandenburgerinnen sicher und ließ kaum Tormöglichkeiten zu. In der 51. Minute aber stand der Elf von Bernd Schröder das Glück zur Seite, als Jakobsson mit ihrem Schuss aus zwanzig Metern nur den rechten Pfosten traf: Berger war bereits geschlagen. In der 64. Minute war es dann soweit: Mit einem direkt verwandelten Ausgleich aus 25 Metern Torentfernung glich Berger zum 1:1 für den Aufsteiger aus. Die Antwort Turbines ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Auf Zuspiel der kurz zuvor eingewechselten Nagasato erzielte Hegerberg die erneute Führung. Ihr Schuss aus sechs Metern fand den Weg ins Tor unter dem Körper von Torfrau Stout hindurch zum 1:2 (68.). Nur sieben Minuten später machte sich die Einwechslung von Nagasato endgültig bezahlt, als sie zentral vor dem Tor die Nerven behielt und aus elf Metern links unten traf. „Das war schon sehenswert, wie sie nach ihrer Einwechslung ins Spiel eingegriffen hat und Akzente setzte“, zeigte sich Turbine-Trainer Schröder erfreut über die Leistung der Stürmerin, die er für die unter Ladehemmung leidene Anonma eingewechselt hatte.

Zudem machte er der gesamten Elf ein Kompliment: „Wir hatten ja 16 Tage Pause nach unserem Spiel in Lyon, da ist es schwer, zum Alltag zurückzukehren.“ Er räumte ein, dass es seiner Elf entgegenkam, als der Aufsteiger nach dem Ausgleich mit aller Macht auf den Siegtreffer drängte und zweimal kalt erwischt wurde. Dabei bewies Schröder ein gutes Händchen mit der Einwechslung von Asano Nagasato.

Nun kommt es am kommenden Sonntag (8.12.) um 14 Uhr zum Aufeinandertreffen der beiden ungeschlagenen Spitzenteams aus Potsdam und Frankfurt im Karl-Liebknecht-Stadion. Ob mit oder ohne Julia Simic, wird sich heute zeigen.

Turbine Potsdam: Berger; Mjelde, Draws, Kemme; Bremer, Elsig, Simic (87. Zietz), Wälti; Evans (84. Andonova), Anonma (57. Nagasato), Hegerberg. Schiedsrichterin: Marija Kurtes (Düsseldorf). Zuschauer: 2045.

Sven Eppelsheimer

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