Von Michael Meyer: Turbine testet Norwegerin
Mit Lisa-Marie Woods geht es heute ins Trainingslager nach Zinnowitz
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Mit einem zweistündigen umfassenden Leistungstest, dem ersten dieser Art, startete Turbine Potsdam gestern Abend ins Training für die restliche Bundesliga-Saison. Unter den wachsamen Augen des Cheftrainers Bernd Schröder sowie der fachlichen Anleitung des Sportwissenschaftlers Dr. René Kittel von der Universität Potsdam sprinteten, hüpften und dribbelten die Fußballerinnen in der Leichtathletik-Halle des heimischen Luftschiffhafens. „Dabei wollen wir bei jeder einzelnen Spielerin sehen, wo noch Defizite bestehen und wie man die beheben kann“, sagte Schröder. Und Kittel, dem unter anderem Babelsbergs Nulldrei-Kicker und Sportstudent Matthias Rudolph assistierte, erklärte: „Nach Auswertung aller Daten können wir Turbine genau sagen: So und so ist das Ausgangsniveau, da und dort besteht vor allem Handlungsbedarf.“ Einen kennt der Chefcoach schon: „Wir müssen die Schnelligkeit auf den ersten fünf bis zehn Metern weiter verbessern.“
Dem soll auch ein dreitägiges Trainingslager in Zinnowitz dienen, in das die Potsdamerinnen heute früh nach einer morgendlichen Ausdauer-Einheit in der heimischen Halle mit drei neuen Gesichtern reist: Lisa Marie Woods vom norwegischen Erstliga-Dritten Asker Fotball Oslo sowie Jennifer Cramer und Sandra Wiegand aus der eigenen U17-Mannschaft. Während Abwehrspielerin Wiegand (16) und Mittelfeldspielerin Cramer (15) behutsam an die harten Liga-Anforderungen herangeführt werden sollen, will Turbine bei Woods sondieren, ob sie für die Rückrunde als Verstärkung zur Verfügung stehen kann. Die 24-jährige Norwegerin, die Manchester United als Lieblingsverein und dessen Stürmer Cristiano Ronaldo als Lieblingsspieler hat, kommt vom gleichen Klub wie vor einem Jahr Leni Larsen Kaurin, die diesen Deal auch einfädelte. In der Anfang November beendeten norwegischen Meisterschaftssaison traf Mittelfeldspielerin Woods in 20 Spielen viermal für Oslo.
Während sie gestern am späten Abend via Berlin-Tegel ankam und heute mit nach Zinnowitz ins Hotel „Baltic“ reist, fehlen die erkrankte Laura Brosius und die Finnin Essi Sainio, die mit ihrem Nationalteam beim Vier-Nationen-Turnier in China weilt. An der Ostseeküste plant Schröder drei Trainingseinheiten pro Tag – vom morgendlichen einstündigen Strandlauf über Krafttraining bis zu Ballübungen in der Halle der dortigen Sportschule. „Die Ballarbeit bildet dabei den Schwerpunkt, denn wir haben nur eine Woche Zeit, um uns auf das Bielefelder Turnier vorzubereiten“, so Schröder.
Beim 30. Internationalen Frauen-Turnier in Jöllenbeck, das Turbine in den vergangenen sechs Jahren dreimal gewann, will der Coach noch einmal nach internationaler Verstärkung Ausschau halten. Stabaek FK (Norwegen), Odense BK, Fortuna Hjörring (beide Dänemark) und Kopparbergs/Göteborg (Schweden) gehören dort zu den Teilnehmern. Nur eine Woche später tritt Turbine dann beim DFB- Hallenmasters in Magdeburg als Titelverteidiger an.
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