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Sport: Turbine trauert um Ex-Spielerin Jegorowa

Frühere russische Nationalkickerin verstarb mit 42 Jahren. Potsdam testet nach 1:3 in Berlin nun in Senftenberg

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Trauer beim Deutschen Frauenfußball- Meister Turbine Potsdam um Tatjana Jegorowa. Die einstige russische Nationalspielerin, die ab Winter 1995 anderthalb Jahre für Turbine in der Bundesliga die Töppen schnürte, verstarb – wie am Mittwoch in Potsdam bekannt wurde – am vergangenen Sonntag im Alter von erst 42 Jahren. „Das hat uns tief getroffen“, sagt Cheftrainer Bernd Schröder, der bis zuletzt Kontakt zu seiner ehemaligen Mittelfeldspielerin hielt. „Tatjana war ein Mensch, der durch sein bescheidenes Auftreten und sein herausragendes sportliches Können die Herzen unserer Fans eroberte.“ Tief erschüttert zeigt sich die Moldawierin Natalja Bunduki, die einst mit Jegorowa bei Turbine spielte, später hier wohnen blieb, jetzt in Berlin arbeitet und immer noch enge Kontakte zur russischen Frauenfußball-Szene hat. „Ich war regelrecht schockiert, als ich von Tatjanas Tod erfuhr“, erklärt sie und erzählt, was sie weiß: „Am Samstagabend kam Tatjana mit gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus. Die Ärzte versuchten bis früh um sechs, sie zu retten – vergebens.“ Am Mittwoch dieser Woche wurde die Ex-Potsdamerin beigesetzt.

2004 spielte Jegorowa noch einmal bei Turbine – im Viertelfinale des damaligen UEFA-Women’s Cups mit dem FC Energy Woronesh, der nach einem 1:1 zu Hause im Karl-Liebknecht-Stadion das Rückspiel 1:4 verlor. Später wurde die Russin Trainerin; zuletzt coachte sie den russischen Meister FC Rossijanka, der im Frühjahr dieses Jahres im Viertelfinale der UEFA Women’s Champions League von Schröders Truppe aus dem Rennen geworfen wurde.

Die Japanerin Yuki Ogimi, die im Rückspiel bei Rossijanka noch unter ihrem Mädchennamen Nagasato zwei Tore zum 3:0-Sieg beigetragen hatte, fehlt beim Deutschen Meister derzeit ebenso wie die Schwedin Antonia Göransson. Beide weilen mit ihren Nationalteams bei den Olympischen Spielen in London, wo Japan heute im Viertelfinale gegen Brasilien und Schweden gegen Frankreich antreten. Die anderen Turbine-Kickerinnen trainieren währenddessen dreimal täglich daheim im Luftschiffhafen für die neue Erstliga- Saison, in der sie den Meistertitel erfolgreich verteidigen wollen.

Am Mittwochabend verlor Turbine Potsdam ein Testspiel beim Friedrichshagener SV aus der Berliner Männer-Kreisliga A mit 1:3 (1:1). In der 28. Minute glich dabei Natasa Andonova zum Pausenstand aus. „Das war ein gutes Spiel, das wir aus dem vollen Training heraus bestritten und mit dem wir zufrieden waren, denn wir hatten durch Lidija Kulis und Lisa Evans noch zwei weitere gute Chancen“, erklärte Bernd Schröder am gestrigen Donnerstag. „Friedrichshagen spielt zwar in der Kreisliga, hat aber das Format für die Landesliga.“

Zum nächsten Testspiel reist Turbine Potsdam am morgigen Samstag nach Senftenberg. Dort gilt es um 15 Uhr gegen die Männer des FSV Empor Hörlitz, die um Punkte in der Kreisliga Senftenberg kicken. Michael Meyer

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