Sport: Turbine will Vidarsdottir
Potsdam ist an Valurs Nationalstürmerin interessiert Wimbersky musste EM-Qualifikationsspiel absagen
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Potsdam ist an Valurs Nationalstürmerin interessiert Wimbersky musste EM-Qualifikationsspiel absagen Das eine war ein Scherz, das andere nicht. „Wenn Potsdam zehn unserer Spielerinnen will, sagen wir: Nehmt sie“, sagte gestern Valur Reykjaviks Trainerin Elisabeth Gunnarsdottir, kurz nachdem sie mit Islands Meister zum morgigen UEFA-Cup- Viertelfinalrückspiel beim FFC Turbine (15 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) an der Havel eingetroffen war. Und schob sofort nach: „Das war ein Witz.“ Kein Witz indes: Turbine will Valurs National-Stürmerin Margret Lara Vidarsdottir verpflichten – und sowohl Spielerin als auch Trainerin blockten gestrige Anfragen während einer Pressekonferenz im Potsdamer Mercure-Hotel keineswegs ab. Im Gegenteil. „Ich sage meinen Spielerinnen: Wenn ihr zwanzig seid, müsst ihr ins Ausland wechseln, um euch weiter zu entwickeln“, erzählte Gunnarsdottir, die auch Coach der U21 und Assistenztrainerin des A-Nationalteams ihres Landes ist. Und Vidarsdottir beantwortete die PNN-Frage, ob sie sich einen Wechsel zu Turbine ausmalen könne, offenherzig: „Ja, natürlich. Potsdam ist eine sehr gute Mannschaft. Ich könnte mir das gut vorstellen.“ Turbine-Trainer Bernd Schröder, der drei Plätze weiter saß, bekam bei diesen Worten natürlich große Ohren und erklärte sofort: „Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir sehr an Margret interessiert sind.“ Der FFC müsste wohl aber ordentlich in die Tasche greifen, denn die Nordländerin, in den letzten beiden Jahren Torschützenkönigin der nationalen Liga, besitzt bei Valur – Jahresetat 4 Millionen isländische Kronen, das sind etwa 60 000 Euro – den bestdotierten Vertrag. „Ich bekomme nicht so viel wie deutsche oder schwedische Fußballerinnen, aber ich werde vom Fußballspielen auch nicht arm“, meint Vidarsdottir salomonisch. Ihr Vertrag beim Verein läuft im Dezember aus, ein neuer Zwei-Jahres-Kontrakt liegt auf dem Tisch. „Unterschrieben ist der noch nicht, aber nach jedem unserer UEFA-Cup-Spiele ruft der Gegner an und fragt nach ihr“, so Trainerin Gunnarsdottir. Bevor Turbine der 19-jährigen Isländerin mit der Rückennummer 9, die bisher in 14 Länderspielen elfmal traf, morgen ein Angebot unterbreitet, will Reykjavik zunächst auf dem Rasen eine Schlappe wie im Hinspiel (1:8) vermeiden. „So hoch habe ich noch nie verloren“, gestand Vidarsdottir, die den deutschen Frauenfußball als „einen der besten der Welt“ lobt: „Er ist sehr gut organisiert mit der sehr typischen deutschen Disziplin.“ Sie hofft, diesmal gegen Turbine ein Tor zu erzielen. Potsdams Offensivspielerin Petra Wimbersky dagegen hofft auf ihr diesjähriges UEFA-Cup-Tor Nummer sieben, „obwohl Tore für mich nicht das Wichtigste sind“. Sie hat derzeit vielmehr gesundheitliche Probleme. Wegen einer Hauterkrankung, deren Ursachen noch nicht erkannt werden konnten, muss sie am Montag für verschiedene Tests ins Klinikum Spandau. Das EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland am nächsten Donnerstag musste sie deshalb absagen. „Ansonsten geht es mir gut“, meinte sie, nachdem sie auf Englisch munter mit Vidarsdottir geplaudert hatte. Mit einer künftigen Mitspielerin?
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