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Landeshauptstadt: Turnhalle geschlossen

Klinikchef entscheidet über Sanierung oder Neubau

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Innenstadt - Weil der neue Geschäftsführer des Klinikums „Ernst von Bergmann“ gleich nach Amtsantritt alle Gebäude seines Unternehmens auf Gefahrenquellen hin untersuchen ließ, besitzt Potsdam nun eine Sporthalle weniger: Die Halle in der Gutenbergstraße 44 ist aus Sicherheitsgründen ab sofort geschlossen. Dies erklärte Klinikchef Steffen Grebner gestern in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch: „Ein Gutachten hat festgestellt, dass in der Decke und an den Wänden Risse sind.“

Mit Grebners Amtseinführung vor anderthalb Monaten – sein Vorgänger Wilhelm Kahle ist nun Verwaltungsdirektor – habe er begonnen, alle Gebäude in Besitz des Klinikums zu prüfen. Die 1978 erbaute Sporthalle habe dabei am schlechtesten abgeschnitten: Neben den Haarrissen habe es Schäden durch Wasser gegeben, zudem nicht fachgerechte Reparaturen in der Vergangenheit. „Das Risiko war mir zu hoch, ich wollte da nicht allein dem Glück vertrauen“, sagte Grebner. Indirekt kritisierte Grebner damit seinen Vorgänger Kahle, unter dem die Stahlbeton-Konstruktion unter den selben Bedingungen von Schulen und Sportvereinen genutzt wurde: „Vielleicht ist da mein Empfinden anders als das meines Vorgängers, da setzen wir wohl andere Schwerpunkte.“

Die Entscheidung darüber, was nun mit der Halle vom Typ MT90HP geschieht, soll laut Grebner in etwa einem Monat fallen. „Dann wissen wir, ob wir sanieren oder neu bauen.“ Mit einer Million Euro veranschlage er die Instandsetzung, mit bis zu 1,8 Millionen Euro einen neuen Bau, so Grebner. An solch einem neuen Standort könne er sich dann auch Angebote im Bereich des Präventionssports oder der ambulanten Rehabilitation vorstellen: „Der Neubau müsste dann aber näher bei der Klinik stehen.“

Egal wie diese Entscheidung ausfällt, fehlt die Halle vorerst in Potsdam. Besonders der SC Potsdam ist betroffen, dessen Volleyballer dort 22 Stunden pro Woche trainieren. „Die Halle ist zwar in keiner guten Verfassung, aber für uns ist diese Schließung trotzdem übel“, sagte David Abraham, Stützpunktleiter der SC Potsdam-Volleyballer. Er müsste nun schnell mit der Stadt nach Ausweichmöglichkeiten suchen, sagte Abraham, der erst von den PNN über die dauerhafte Schließung informiert wurde.

Weniger hart trifft die Schließung die Schulen. Das Helmholtz- und das Einstein-Gymnasium als bisherige Nutzer könnten nun in die Turnhalle der Rosa-Luxemburg-Schule in der Burgstraße, sagte Josefine Ewers, Fachbereichsleiterin Schule und Sport: „Diese Halle des selben Typs ist sogar schon saniert.“ HK

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