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HEYES Woche: Üb“ immer Treu und Redlichkeit

Seufzer der Erleichterung beim Anblick der Benzinrechnung. Die Preise an den Zapfsäulen der Tankstellen lassen viele hoffen, endlich mal wieder mit dem Haushaltsgeld auszukommen.

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Seufzer der Erleichterung beim Anblick der Benzinrechnung. Die Preise an den Zapfsäulen der Tankstellen lassen viele hoffen, endlich mal wieder mit dem Haushaltsgeld auszukommen. Weihnachtsgeschenke, schon abgehakt, werden vielleicht doch noch drin sein. Wer hätte das gedacht: Die Ölscheichs müssen knapsen, die Anleger jammern – und der Verbraucher wird wieder heiß umworben, mit freundlichem Entgegenkommen beim Preis.

Und weitere Nachrichten, die den gebeutelten Konsumenten aufrichten: Zumwinkel kommt wegen Steuerhinterziehung vor den Kadi, weitere Liechtensteiner Steuerflüchtlinge werden folgen. Das Großreinemachen beginnt. Manager der Großbanken, die im Derivate-Dschungel ordentlich abzockten, kuscheln sich unter den staatlichen Schirm, in der Hoffnung das neue Vertrauen in den Staat könnte auf sie abfärben.

Wer sich hier sammelt, muss allerdings mit dem Hungerlohn von einer halben Million Euro im Jahr auskommen. Schmerz lass nach. Als Erkennungsmelodie für die Berichterstattung von den Börsenplätzen der Welt oder über Finanzminister, die den Raubrittern auf dem Börsenparkett das Handwerk legen wollen, empfehle ich das Lied: „Üb´ immer Treu und Redlichkeit“. Das Schrumpfen der Weltwirtschaft, mit hoffentlich zu verkraftenden Folgen für die Arbeitsplätze, hat Konsequenzen auf dem Ölmarkt. Ein Barrel (159 Liter) kostet derzeit 64 Dollar, Tendenz 2009 weiter fallend. Und da der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, geraten auch die Gaskosten ins Rutschen.

Reihenweise kündigen Stadtwerke zwischen Süd und Nord zum Jahreswechsel Preissenkungen an. Nur in Potsdam gehen die Gasuhren anders. Hier werden die Preise kräftig nach oben gehievt. Und da das keiner so richtig verstehen kann, muss die Quersubventionierung für Verkehrsbetrieb und Bäderlandschaft herhalten. Beim Stadtwerkefest wird dann der Finanzbedarf der „Bäderlandschaft“ sicher erläutert werden können. Immer weniger Kinder in Potsdam können schwimmen.

Das könnte daran liegen, dass die Bäderlandschaft und deren enormer Finanzbedarf sich auf das Kiezbad am Stern reduziert. Die traurige Baustelle am Brauhausberg trägt zur „Bäderlandschaft“ ja kaum bei. Dafür aber um so mehr beim Gaspreis ... oder?

Uwe-Karsten Heye schreibt an dieser Stelle regelmäßig für die PNN. Unser Autor war Redenschreiber bei Willy Brandt und Regierungssprecher von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder. Heute lebt Heye mit seiner Familie in Babelsberg und arbeitet dort als Autor und Publizist.

Uwe-Karsten Heye

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