
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: Über den Schatten springen
Volleyball-Bundesligist SC Potsdam tritt heute Abend zum Rückrunden-Auftakt beim SV Sinsheim an
Stand:
Michael Merten hat Recht behalten. „Beide Mannschaften werden die Liga halten können, wenn nicht große Probleme auf sie einströmen“, prophezeihte der Cheftrainer des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam, nachdem sein Team gleich zum Saisonauftakt gegen den SV Sinsheim zu einem 3:2-Sieg gekommen war. Knapp vier Monate ist dies her. Die Meisterschafts-Hinrunde ist gespielt und beide Aufsteiger verfügen über einen beruhigenden Vorsprung auf den noch sieglosen SV Lohhof, der nach wie vor den einzigen Abstiegsplatz einnimmt.
Vor dem neuerlichen Wiedersehen der beiden Liga-Neulinge heute Abend (19.30 Uhr, Messehalle 6) herrscht jedoch, wie nicht anders zu erwarten, in beiden Lagern gesunde Anspannung. Die Gastgeberinnen, die im bisherigen Saisonverlauf drei ihrer Heimspiele gewinnen konnten, wähnen sich in der Zwischenbilanz zwei Siege hinter ihren Möglichkeiten. In einem Interview mit einer ortsansässigen Tageszeitung rief Sinsheims Assistenztrainer Jürgen Vorsatz dem Monat Februar zum „Monat der Wahrheit“ aus. Der heutigen Partie gegen den SC Potsdam folgen Spiele in Lohhof, gegen Hamburg und in Sonthofen.
Dem SC Potsdam ist derlei Denken in Zeitabschnitten eigentlich fremd, wie Michael Merten bestätigt. Der Tabellenzehnte hat mit 8:18 Punkten eine sehr ordentliche erste Halbserie hingelegt und geht jedes einzelne Spiel gesondert an. Für die heutige Partie bedeutet dies, dass sich die Chance auf den ersten Auswärtssieg eröffnet. „Es wäre sehr schön und wichtig, auch auswärts mal ein Ding gucken zu lassen und zu gewinnen“, bemerkte Merten gestern nach dem Mittagstraining, in dessen Anschluss sich das Team mit Ausnahme der verletzten Charlene Spieß nach einem gemeinsamen Mittagessen per Bus auf den Weg an den Spielort machte. Außenangreiferin Patricia Grohmann blickte dabei dem Mittwoch- Spiel gespannt entgegen. „Wir fühlen uns alle sehr wohl und wollen in Sinsheim einfach einmal über unseren Schatten springen und zu unserem ersten Auswärtserfolg kommen“, sagte sie.
Am heutigen Vormittag wird der SC Potsdam sich im Rahmen einer Trainingseinheit noch mit den sehr speziellen Gegebenheiten der erst vor Saisonbeginn fertiggestellten Messehalle 6 vertraut machen. „Dort ist die Halle dermaßen hoch, dass du nie auch nur in die Verlegenheit kommen könntest, dass dir der Ball mal bei den Annahme ans Dach verspringt. Die Lichtverhältnisse sind ebenfalls sehr viel anders als bei uns. Es ist erheblich dunkler. Wir werden die Sache jedoch annehmen, wie sie ist“, so der sehr entschlossen wirkende Merten gestern.
Im Erfolgsfall könnte sich der SC Potsdam heute Abend seinen in der Vorwoche verloren gegangenen einstelligen Tabellenplatz zurückholen. Der Köpenicker SC, zuletzt so etwas wie der Dauerrivale um diese für den Kopf sehr wertvolle Position, spielt heute Abend nicht.
Thomas Gantz
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