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Landeshauptstadt: Über den Tellerrand blicken
Bundesinstitut für Berufsbildung sieht 2012 gute Chancen auf Lehrstellenmarkt
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Auch Schüler mit weniger guten Noten haben dieses Jahr Chancen auf eine Lehrstelle. „Die Aussichten für junge Leute sind ausgesprochen gut“, sagte Andreas Pieper vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Denn während die Zahl der Bewerber weitgehend stagniere, nehme die Zahl der Ausbildungsplätze kontinuierlich zu.
Dennoch sollten sich Jugendliche nicht auf lediglich einen Ausbildungsberuf versteifen. „Ein Viertel der Mädchen konkurriert um die gleichen Stellen in vier Berufen, etwa Bürokauffrau oder Frisörin.“ Besser sei es, über den Tellerrand zu blicken und sich Alternativen zum gewünschten Ausbildungsplatz zu überlegen, lautet die Empfehlung des Experten. Oftmals finden sich ähnlich gelagerte Berufe auch in anderen Arbeitsfeldern, die Lehrstellensuchende bislang nicht in betracht gezogen haben. Nach dem BIBB-Ausbildungsbericht sind 2011 rund 30 000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Das sind 10 000 freie Plätze mehr als im vergangenen Jahr. „Und es sind rund fünf Prozent aller Ausbildungsplätze", sagte Pieper.
Auch wenn die Chancen damit besser sind als in der Vergangenheit: Illusionen sollten sich junge Menschen nicht machen. In der Gesamtheit gibt es immer noch mehr Bewerber für Ausbildungsplätze als Lehrstellen. So wurden 2011 insgesamt 600 000 Ausbildungsplätze angeboten. Dem standen jedoch 646 000 Bewerber gegenüber. Dass man eine gewünschte Lehrstelle nicht bekomme kann verschiedene Gründe haben. Neben nicht ausreichenden Abschlüssen in wichtigen Fächern „hakt es in vielen Fällen am Matching“, so Pieper und meint, Bewerber und freie Stellen passen nicht zusammen“, erklärte Pieper. Junge Menschen sollten die Lehrstellensuche daher auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn sich die Situation am Ausbildungsmarkt mittlerweile spürbar entspannt habe im Vergleich zur Situation der Vorjahre.
Pieper empfiehlt, schon früh mit möglichen Ausbildungsbetrieben in Kontakt zu kommen. „Gut ist es immer, wenn die Jugendlichen schon während der Schulzeit zwei bis drei Praktika machen.“ Zum einen erhielten sie dann einen Einblick in den Alltag des möglichen zukünftigen Berufes. Zum anderen hätten sie im Betrieb schon einmal gezeigt, was sie können.
Habe es einem Schüler in einem Betrieb gut gefallen, sollte er nach Möglichkeit Kontakt halten: „Ich würde mich dort immer mal wieder melden“, so Pieper. Denn dann könne man dort anrufen und fragen: „Wie sieht es aus? Ich werde demnächst mit der Schule fertig und suche nun eine Lehrstelle.“ Außerdem zeige der Bewerber so, dass er engagiert und interessiert ist. Diese Eigenschaften würden von Unternehmen sehr geschätzt. „Und manchmal kann dieses besondere Engagement und der persönliche Kontakt einen auch über die ein oder andere schlechte Schulnote auf dem Abschlusszeugnis hinwegretten“, so Experte Pieper. mag/ PNN
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