Sport: Über die Hürden so schnell wie noch nie
Neu-Potsdamerin Anne Marchewski will bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Jugend in den Endlauf
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Anne Marchewski hat Herzklopfen. „Vor Deutschen Meisterschaften ist das immer groß“, gesteht die Leichtathletin, die den SC Potsdam am Wochenende bei den nationalen Hallen-Titelkämpfen der Jugend in Sindelfingen über 60 m Hürden vertreten wird. „Ganz vorn werde ich dort wohl noch nicht mitspielen können“, meint der Schützling von Trainer Hartmut Schulze. „Wenn ich es bis in den Endlauf schaffen könnte, wäre das schon toll.“
Anne Marchewski sprintet erst seit diesem Jahr für Potsdam über die Hürden. Bis zum vergangenen Sommer lebte und trainierte die Leichtathletin aus Frankfurt in Cottbus, wo sie nach anfänglichen Stabhochsprung-Versuchen bald für den LC über die Hürden lief. Als 2006 ihre dortige Trainingsgruppe aufgelöst wurde, erinnerte sie sich an Hartmut Schulze, den sie von ihren sportlichen Anfängen beim SC Frankfurt (Oder) kennt und der mittlerweile im Potsdamer Luftschiffhafen als Trainer tätig ist. „Ich habe ihn dann mal bei einem Wettkampf angesprochen, bin zum Probetraining hergekommen und geblieben“, erzählt die 18-Jährige, die daraufhin auf die Potsdamer Eliteschule des Sports wechselte und mittlerweile konstatiert: „Ich bin hier gut angekommen.“
Auch leistungsmäßig geht es mit der jungen Frau bergauf. „Anne ist ein Talent für die Zukunft“, sagt ihr Trainer. „Sie hat sich stetig gesteigert. Im Dezember hatte sie einige gesundheitliche Probleme, aber sie hat sich aus diesem Tief wieder herausgearbeitet.“ Deutlich wurde das bei den Norddeutschen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Berlin. Dort sprintete Marchewski schon im Vorlauf über 60 m Hürden mit 8,85 s eine neue Bestzeit, die sie bei ihrem Titelgewinn im Finale mit 8,72 s noch einmal unterbot. „Mit einer Medaille hatte ich zwar insgeheim ein bisschen geliebäugelt, aber meine Zeiten haben mich selbst überrascht“, erklärt die Neu-Potsdamerin, die in der aktuellen Hallenbestenliste 2007 der Jugend auf Platz neun zu finden ist und deshalb ihre Erwartungen für Sindelfingen selbst nicht zu hoch schraubt.
„Anne ist ein ausgesprochener Wettkampftyp“, weiß allerdings Trainer Schulze, der glaubt: „Wenn sie am Wochenende noch ein bisschen zulegt, könnte der Endlauf möglich sein – und der hat immer seine eigenen Gesetze. Da wäre dann viel möglich“ Weil Marchewski in Berlin auch die Norm für die Deutschen Hallen-Meisterschaften der Erwachsenen (8,90 s) klar unterbot, darf sie eine Woche später bei diesen Titelkämpfen in Köln ebenfalls antreten. „Vor meinem ersten Lauf bei den Erwachsenen bin ich jetzt schon ganz schön aufgeregt“, sagt sie. Michael Meyer
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