Landeshauptstadt: Über Kontakte an ein Praktikum
Sigrid Gärtner arbeitet im „Arbeitskreis Schule-Wirtschaft“
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Sigrid Gärtner arbeitet im „Arbeitskreis Schule-Wirtschaft“ LEUTE IN POTSDAM „Viele Schüler orientieren sich beruflich falsch“, meint Sigrid Gärtner. Sei es die falsche Selbsteinschätzung der Kinder oder der Wunsch der Eltern, „die unbedingt möchten, dass ihre Kinder das Abitur ablegen“. Es mache sie traurig, zu wissen, „wie schwer es die Jugendlichen einmal haben werden.“ Daher liegt der Lehrerin für Wirtschaft, Arbeit und Technik an der Käthe-Kollwitz-Realschule die frühzeitige berufliche Orientierung ihrer Zöglinge am Herzen. Seit drei Jahren existiert der „Arbeitskreis Schule – Wirtschaft“, der sich darum bemüht, dass Betriebe ihre Türen öffnen, um Schüler und Lehrer hinter die Kulissen schauen zu lassen. „Derzeit haben drei Schulen Kooperationsverträge mit Firmen.“ So hätten die Mädchen und Jungen die Chance zu schauen, wie Betriebe aufgebaut sind und wie sie produzieren. Auch Besuche von Wirtschaftsberatern in den Schulen gehören zum Angebot für die angehenden Werktätigen. Aus manch einem Kontakt seien sogar Praktika entstanden. Doch solle nicht nur einseitig Nutzen gezogen werden. „Die Idee ist es, Projekte, die wir an den Schulen erarbeitet haben, den Betrieben vorzustellen.“ Gärtner selbst fiel die berufliche Orientierung nicht schwer: „Mir war bereits in der fünften Klasse klar, dass ich unterrichten möchte“, erzählt sie. Damals habe sie Klassenbücher gebastelt, fügt die Lehrerin lachend hinzu. In Potsdam studierte die gebürtige Neuruppinerin Polytechnik und Einführung in die sozialistische Produktion, kurz ESP. Zu den Grundlagen gehörte u. a. das technische Zeichnen, „dass kaum noch im Lehrplan vorkommt, dabei benötigen viele Schüler auch diese Fähigkeiten“. Ausgleich zum Schulbetrieb und ihrem Engagement für den Arbeitskreis findet Siegrid Gärtner beim Hochseeangeln. „Eines Tages drückte mir mein Mann eine Angel in die Hand.“ Ihre blauen Augen leuchten vor Begeisterung. Ein bis zwei Mal im Jahr gehe es aufs Meer an die Küste Dänemarks oder Norwegens. Die raue See und die frische Luft, ließen sie den Alltag völlig vergessen. „Für mich ist das Erholung pur“, schwärmt Sigrid Gärtner. Am See sitzen sei nichts, sie brauche die Aktivität, um den Kopf frei zu bekommen und um sich dann wieder ganz ihrer Arbeit widmen zu können. Ulrike Strube
Ulrike Strube
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