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Sport: Über Kuhweiden und nasse Wiesen

Potsdams Triathleten starten am heutigen Samstag beim härtesten Saisonwettkampf am Schliersee

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Es ist der alljährliche Höhepunkt im harten Bundesligageschäft der deutschen Triathleten und so stand auch für die Dreikämpfer des Teams Triathlon Potsdam in diesem Jahr der Wunsch nach einem Startplatz beim Rennen am heutigen Samstag am Schliersee ganz oben auf der Wunschliste. Für Trainer Ron Schmidt kein leichtes Unterfangen, denn um die fünf Startplätze hatten sich gleich sieben seiner Athleten beworben. „Da musste ich aussieben und das haben wir am Ende mit einem Teamausscheid getan“, erzählt der Coach.

Daher wurde im Luftschiffhafen mächtig um die Tickets gerackert, die sich schließlich Christian Otto, Maximilian Molka, Philip Krell, Mathias Dietze und Steven Jentsch sicherten. Kilian Fladung und Axel Zielke hätten auch gern im Bus nach Bayern gesessen, doch für das härteste Rennen der Bundesligasaison reichte es diesmal nicht ganz.

Die fünf verbleibenden Potsdamer sind bis auf Steven Jentsch allesamt bundesligaerfahren. Schmidt machte sich die Entscheidung dann auch nicht leicht, den 20-Jährigen mit ins Boot zu nehmen. Denn: Seine Vorbereitung fiel bei weitem nicht so umfangreich aus wie bei seinen Teamkollegen. Ein Vierteljahr musste Jentsch wegen der anstehenden Abiturprüfungen pausieren. „Das Abi habe ich erfolgreich in der Tasche, ich habe in den vergangenen Tagen intensiv trainiert und gehe optimistisch an den Start“, sagte der Triathlet im Vorfeld des Wettkampfs. Das kann sein Trainer nur unterstreichen: „Steven hat furios vorgelegt und konnte im Ausscheidungsrennen alle anderen hinter sich lassen.“

Dennoch, so Schmidt, bleibe ein nicht zu unterschätzendes Risiko mit seinem Einsatz verbunden. Einerseits ist es sein erster Bundesligastart für das Potsdamer Team, andererseits ist zu befürchten, dass der schwere Bundesliga-Klassiker, der als Einziger der Saison über die Olympische Distanz von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und einem abschließenden Zehn- Kilometer-Lauf geht, nicht noch etwas zu früh kommt. „Ich baue aber auf den Jungen“, gibt sich Schmidt zuversichtlich.

In der Tat ist der Wettkampf am Schliersee das mit Abstand anspruchsvollste Rennen der Saison. Einerseits wegen der im Vergleich zu den übrigen Wettkämpfen doppelten Distanzen. Andererseits birgt die Strecke an sich aber auch zahlreiche Schwierigkeiten in sich. Das Wasser im südlich von München gelegenen Schliersee ist stets recht kalt, anschließend stellt die sehr bergige Radstrecke mit einem fünf Kilometer langen finalen Anstieg eine Herausforderung für die Athleten dar. Zuletzt steht dann die Laufstrecke an, die eher einem Crosslauf gleicht. „Da gehts über Kuhweiden und nasse Wiesen“, erzählt Ron Schmidt. „Und das fordert den Sportlern alles ab.“

Im vergangenen Jahr kam das Potsdamer Team im Elitefeld auf Platz sechs, bester Potsdamer war Christian Otto. In diesem Jahr klappte der Saisonstart nicht ganz optimal – am Schliersee soll es besser laufen. „Eine Top-Fünf-Platzierung ist das erklärte Ziel“, sagt Schmidt.

Henner Mallwitz

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