Von Thomas Gantz: Über Potsdam Richtung Pokalfinale
Der Volleyball-Bundesligist Schweriner SC gastiert am Samstag beim SCP in der Heinrich-Mann-Allee
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Einen ähnlich tiefgreifenden personellen Umbruch wie im vergangenen Sommer hatte der Frauenvolleyball-Bundesligist Schweriner SC – am kommenden Samstag DVV-Pokal-Achtelfinalgegner des gastgebenden SC Potsdam (19 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) – in seiner Geschichte nur selten einmal zu verarbeiten. Neben dem nach fünf Jahren in seine norwegische Heimat zurückkehrenden Trainer Tore Aleksandersen verließen gleich sechs Spielerinnen den Verein. Die umfänglichen Veränderungen hatten verschiedene Gründe und kaum etwas mit dem Abschneiden in der Meisterschaft zu tun, in der der mehrmalige Deutsche Meister und DVV-Pokalsieger in der vergangenen Saison Dritter wurde. Bei der im Spitzenbereich des nationalen Frauenvolleyballs vorherrschenden Leistungsdichte ist dies kein schlechtes Ergebnis.
Mit runderneuertem Personal strebt der Club aus der mecklenburgischen Landeshauptstadt auch in dieser Spielzeit einen Platz unter den ersten Drei und das Pokalfinale an. Er setzt dabei nach den Worten von SSC-Teammanager André Wehnert auch künftig auf deutsche und einheimische Spielerinnen wie Linda Dörendahl, Berit Kauffeldt, Julia Retzlaff, Sandra Gutsche oder Mittelblockerin Patricia Thormann (29), die mit ihrem Heimatverein insgesamt vier Mal Deutsche Meisterin wurde (2000, 2001, 2002, 2006). Zur Verstärkung holte der Schweriner SC im Sommer die beiden Brasilianerinnen Ivana Lacerda Sampaio und Louisane Penha de Souza vom Erstligisten 1.VC Wiesbaden, die in drei Tagen in Potsdam in Aktion zu sehen sind.
Überhaupt wappnet sich der Schweriner SC derzeit auf mehreren Ebenen für die Zukunft. Neben dem neuen Cheftrainer Edwin Benne (43) arbeiten dessen sehr junge Assistenten Michael Döring (27) und Sebastian Porath (25) am vervollkommenden Drumherum. Benne hat als ehemaliger holländischer Nationalspieler viel gesehen und erlebt und gilt in Schwerin längst als guter Griff.
Um im Wettstreit der sieben, acht Topklubs der Bundesliga wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben, verabschiedet sich der SSC im Oktober 2009 aus seiner angestammten Halle im Schweriner Lamprechtsgrund, die zu Bundesliga-Spitzenspielen bei einer Kapazität von 1000 Plätzen fast immer ausverkauft ist. In der Nachbarschaft entsteht eine moderne Arena für 1800 Besucher, die dem Verein ungleich bessere Vermarktungsmöglichkeiten bietet. In dieser Spielzeit wirtschaftet der Bundesligist mit 650 000 Euro.
Am Samstag wird in Potsdam – wo der Schweriner SC am 25. November 2007 im DVV-Pokal-Achtelfinale klar mit 3:0 gewann – der Weg Richtung Pokalfinale 2009 begonnen. „Wir haben“, so Wehnert, „die Potsdamerinnen unlängst in Neustadt-Glewe beobachtet und gehen von einer lösbaren Aufgabe für uns aus.“
Thomas Gantz
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