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Homepage: Überblick auf dem Taktikboard Team von Plattner-Institut mit digitaler Spielanalyse
Die moderne Spielanalyse wollen Forscher des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) revolutionieren. Mit ihrem „interaktiven Taktikboard“ würden sich intuitiv, effizient und schnell Stärken und Schwächen im Angriffs- und Abwehrverhalten von ganzen Fußball-Teams oder Einzelspielern ermitteln lassen, so das HPI.
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Die moderne Spielanalyse wollen Forscher des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) revolutionieren. Mit ihrem „interaktiven Taktikboard“ würden sich intuitiv, effizient und schnell Stärken und Schwächen im Angriffs- und Abwehrverhalten von ganzen Fußball-Teams oder Einzelspielern ermitteln lassen, so das HPI. Heute müssten Fußballtrainer viel mehr an der Team-Taktik feilen als früher. Dafür jeden Gegner live vor Ort oder per Video beobachten zu lassen, koste viel Zeit und Geld. Die neue Technologie könnte das nun vereinfachen. Das HPI-Team präsentiert das Taktikboard aktuell auf der CeBIT in Hannover (bis 20. März, Halle 9, D44).
In der Fußball-Bundesliga werden heute alle Spiele mit videogestützten Systemen aufgezeichnet. Etwa 1,5 Millionen Spielerpositionen werden so pro Partie erfasst. Diese stehen nach dem Abpfiff als Datensätze und Videos zur Verfügung. Es handelt sich um riesige Datenmengen. Sie von Hand auszuwerten, ist nahezu unmöglich. Das soll nun aber die neuartige Sport-Software vom HPI erledigen.
„Mit unserer Lösung können Trainer und Analysten in Videoaufzeichnungen bestimmte Spielsituationen schnell auffinden und Muster der eigenen und der anderen Mannschaft erkennen und analysieren“, erklärt Keven Richly vom vierköpfigen HPI-Entwicklerteam. Die sich ständig ändernden Positionsdaten der Spieler werden mit speziell optimierten Algorithmen der am HPI erforschten Hauptspeicher-Datenbanktechnologie untersucht. Zudem nutze das interaktive Taktikboard für die Videoanalyse eine neue grafische Abfragesprache. Bei der Auswertung sind Trainer und Scouts nicht nur auf ein Spiel begrenzt, sondern können auf alle aufgezeichneten Spiele der eigenen Mannschaft und der von Gegnern zurückgreifen. „Denn nicht alle Spielmuster sind so auffällig wie etwa das von Arjen Robben“, erklärt Richly. Der Bayern-Spieler läuft meist die Außenbahn entlang, zieht nach innen und schießt dann.
In Echtzeit kann der Trainer künftig auch ermitteln, welche typischen Fehler seine Mannschaft gemacht hat und wie der kommende Gegner auf solche Fauxpas reagiert, welche zwingenden Gegenstrategien also entwickelt werden müssen. Auf dem interaktiven Taktikboard können zudem angenommene Szenarien modelliert werden, etwa wie ein Gegner auf bestimmte Spieleröffnungen reagiert. Das System sucht dann aus einer Datenbank alle passenden Einträge heraus und zeigt die Videosequenzen. Dazu errechnet die HPI-Software aus den Positionsdaten der Spieler eine Art zweidimensionale Radarkarte mit einem Überblick über das gesamte Spielfeld. PNN
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