zum Hauptinhalt

ATLAS: Überfällig

Das ist eine ebenso gute wie überfällige Nachricht: Stadt und Land übernehmen gemeinsam die Trägerschaft für die Gedenkstätte Lindenstraße, vervierfachen fast den Etat und statten sie endlich mit eigenem Personal aus, das für seine Arbeit auch entlohnt wird. Das Signal kommt zur rechten Zeit – es hatte zuletzt vielfach Kritik sowohl am Umgang des Landes als auch der Stadt mit den Gedenkstätten gegeben.

Von Peer Straube

Stand:

Das ist eine ebenso gute wie überfällige Nachricht: Stadt und Land übernehmen gemeinsam die Trägerschaft für die Gedenkstätte Lindenstraße, vervierfachen fast den Etat und statten sie endlich mit eigenem Personal aus, das für seine Arbeit auch entlohnt wird. Das Signal kommt zur rechten Zeit – es hatte zuletzt vielfach Kritik sowohl am Umgang des Landes als auch der Stadt mit den Gedenkstätten gegeben. Dass Stadt und Land die Verantwortung gemeinsam tragen, ist eine gute Lösung, denn Potsdam hat gleich zwei Stätten von landesweit herausragender Bedeutung: Neben dem ehemaligen KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße eben jenes „Lindenhotel“, in dem die Stasi einst „Republikflüchtlinge“ und andere politisch Unliebsame mitten in der Stadt grausamen Verhören unterzog. Die DDR setzte eine dunkle Tradition des Hauses fort, die bereits die Nazis begonnen hatten. Dass es über diesen Teil der Geschichte des Gebäudes noch keine Ausstellung gibt, liegt nicht zuletzt an den bislang fehlenden Mitteln. 2012 soll dieses Modul der Dauerschau öffnen. Und mit 600 000 Euro im Jahr kann die Gedenkstätte viel stärker als bisher auch das tun, was zu ihrem ureigensten Auftrag gehört – vor allem die Jugend über die Grausamkeit politischer Gewalt aufzuklären.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })