Sport: Überflüssige Niederlage
0:2 bei TeBe – für den SVB wird die Luft wieder dünner
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0:2 bei TeBe – für den SVB wird die Luft wieder dünner Von Michael Meyer „Durch unsere eigene Dummheit haben die gewonnen!“ Laut schallte Trainer Peter Ränkes Grollen gestern Nachmittag durch die Katakomben des Berliner Mommsenstadions. So laut, als solle es vom Flur aus auch in der Kabine zu vernehmen sein, aus der zugleich das Schimpfen von Mannschaftskapitän Jörg Schwanke drang. Minuten vorher waren Babelsbergs Oberliga-Kicker wortlos vom Spielfeld gerannt, keiner sah sich zu einem Kurzkommentar in der Lage. Der Frust über das gerade erlittene 0:2 bei Verfolger Tennis Borussia Berlin saß tief. Und war groß, denn die Spieler wussten selbst: diese Niederlage war völlig überflüssig. Ränke: „Wir haben TeBe den Sieg regelrecht geschenkt. Wenn wir trotz Überlegenheit das Tor nicht treffen, muss wenigstens hinten die Null stehen. Wir haben aber einmal mehr gegen TeBe durch einen Torwartfehler verloren!“ Dabei sah es vor 1469 Zuschauern eine Stunde lang überhaupt nicht nach einem Erfolg des Tabellendritten aus. Nulldrei spielte abgeklärt, dominierte klar, ließ allerdings den tödlichen Pass vors Berliner Tor vermissen. Und als Schlussmann Jurzik Glück hatte, dass nach seinem Schubser gegen Fuß (58.) der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Tino Wenkel (Mühlhausen) ausblieb – Ränke diplomatisch: „Eine nicht so schöne Situation.“ –, begriffen die Gastgeber dies als Weckruf. Sie wurden immer stärker, während die Babelsberger ihre Linie mehr und mehr verloren. Fuß schoss nur knapp rechts vorbei (67.), ehe fast folgerichtig das 1:0 fiel: Pantios köpfte das Leder an Jurzik vorbei in dessen Kasten (78.). Und als die Gäste alles nach vorn warfen, ließ Fuß nach Zuspiel Salars im Alleingang Jurzik aussteigen und netzte flach zum 2:0 ein (83.). „In der ersten Halbzeit hat Babelsberg überragend gespielt und uns keine Chance gelassen. Sie haben Katz und Maus mit uns gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Zweikämpfe besser angenommen und unsere wenigen Chancen einfach clever genutzt, während Nulldrei nun zu wenig machte“, fasste der Ex-Nulldreier Kostas Pantios später die 90 Minuten exakt zusammen. Da auch der MSV Neuruppin gestern daheim gegen Rostocks Hansa-Amateure gewann, wird die Luft für den SVB wieder dünner. Denn TeBe hat noch ein, Neuruppin zwei Spiele weniger absolviert als der Tabellenzweite. Und werden die alle gewonnen, steht das Trio punktgleich da. Vorausgesetzt, TeBe bekommt am Freitag bei der Verhandlung vorm NOFV- Sportgericht in Börnicke bei Nauen nicht die Punkte aus den Siegen gegen Wismar (4:0) und Yesilyurt (2:0) abgezogen. Bei denen sollen sie nicht, wie vorgeschrieben, mindestens vier Spieler unter 24 Jahren, die für eine deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt sind, aufgeboten haben. Tosun, Türkkan und Yilmaz, um die es geht, zählen als so genannt Fußball-Deutsche nicht dazu – doch TeBe sieht dies anders und beruft sich dabei laut „Tagesspiegel“ auf den Berliner Fußballverband. „Fußball-Deutsche rechnen nicht zu diesem Kontingent“, bekräftigte dagegen gestern Bernd Wusterhausen, der Vorsitzende des NOFV-Spielausschusses, gegenüber PNN. „Jetzt wird es interessant“, meint unterdessen Ränke, der zugleich warnt: „Wir dürfen uns nun nicht zerfleischen, sondern müssen Ruhe bewahren.“ SVB 03: Jurzik; Bengs, Tretschok, Grossert; Lücke (79. Okuyama), Schwanke, Moritz, Greve (79. Laars), Kindt; Benyamina, Röver (67. Lau)
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