Landeshauptstadt: Überlebende unter Verdacht
Unglück am Schlänitzsee: Ermittlungen ausgeweitet
Stand:
Marquardt - Nach dem tödlichen Bootsunglück auf dem Schlänitzsee hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ausgeweitet. Auch gegen die beiden überlebenden Männer des von einem Güterschiff gerammten Motor-Seglers bestehe inzwischen der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, sagte gestern Staatsanwalt Tom Köpping. „Nach bisherigen Erkenntnissen hätten sie dem größeren Schiff die Vorfahrt gewähren müssen.“ Ebenso werde aber auch weiter gegen den Kapitän des Binnenfrachters wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil dieser das kleinere Boot übersehen habe.
Inzwischen ist laut Köpping auch der Ablauf des Unglücks klarer. So sollen beide Schiffe in dieselbe Richtung unterwegs gewesen sein. Das kleinere Boot soll dabei in die Bugwelle des Frachters geraten sein und sich deswegen gedreht haben. Das Unglück habe wohl zwei Versäumnisse als Ursache, so Köpping. Bei dem Unfall am letzten Juniwochenende waren eine 64-Jährige Thüringerin und ihre 22 Jahre jüngere Tochter ertrunken. Der 67-jährige Ehemann und der 60 Jahre alte Freund der Tochter, dem auch der Segler gehörte, konnten sich mit einem Sprung über Bord retten. HK
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