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Überragend in Berlin. Lucia Fresco (links) erzielte im Spiel gegen den Köpenicker SC die meisten Punkte und wurde als „wertvollste Spielerin“ ausgezeichnet.

© Gerhard Pohl

Sport: Überraschend deutlich

Volleyballerinnen des SC Potsdam setzten sich beim favorisierten Köpenicker SC mit 3:0 durch

Stand:

Erstmals ist es den Volleyballerinnen des SC Potsdam in dieser Saison gelungen, ein Spiel gegen den KSC Berlin zu gewinnen. Am Samstag gelang dem Team des Trainergespanns Alberto Salomoni und Andrea Ebana mit einer durchweg überzeugenden Leistung ein klarer 3:0 (25:12, 25:12, 25:12)-Sieg im ersten Pre-Play-off-Spiel. Damit verschaffte sich die Mannschaft eine glänzende Ausgangssituation für das Rückspiel in einer Woche in der MBS Arena. In der Sporthalle Hämmerlingstraße hatten die Potsdamerinnen sofort das Geschehen fest in der Hand und gingen in allen drei Sätzen immer deutlich in Führung. Diese gaben sie auch bis zum jeweiligen Satzende nicht mehr aus den Händen. Köpenick fand in eigener Halle kaum zum eigentlichen Können.

„Es ist alles so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen hatten“, strahlte Kapitänin Kathy Radzuweit. In der Tat: Was der SCP in den 59 Minuten geboten hatte, brachte die rund 800 Zuschauer schon in Erstaunen und war gegenüber den beiden Meisterschaftsauftritten mit den Berlinerinnen nicht wiederzuerkennen. Ein in sich geschlossenes Ensemble war den Gastgeberinnen beim Block, in der Abwehr sowie im Angriff klar überlegen, obwohl Alberto Salomoni unter anderem Nikol Sajdova nicht einsetzen konnte. „Diese wurde von Bernarda Cutuk glänzend ersetzt“, so Teammanager Eugen Benzel.

Dem praktizierten variablen und druckvollen Angriffsspiel des SC Potsdam hatte der KSC kein wirksames Mittel entgegenzusetzen. Da punkteten ohne wirksame Gegenwehr nach Belieben Lucia Fresco (16 Punkte) – sie wurde auch als „wertvollste Spielerin“ ausgezeichnet –, Nikolina Jelic (13), Kyla-Elizabeth Richey (8), Bernarda Cutuk (8) und Kathy Radzuweit (6). Sie profitierten unter anderem vom schwachen Block der Berlinerinnen. Hinten fischten souverän Libera Lisa Rühl und auch Kyla-Elizabeth Richey die Bälle vom Boden. Dazu kamen diesmal kaum Aufschlagfehler.

All das war in der Endabrechnung Grundlage für den klaren Auswärtserfolg - ein Derby, das diesmal durchaus einseitig verlief. „Irgendwie hat der Mannschaft heute der Biss gefehlt, der Sieg von Potsdam geht in Ordnung, aber in dieser Höhe, das überrascht uns schon. Nun wird es ganz schwer für uns im Rückspiel werden“, sagte KSC-Pressesprecher Burghardt Kroll nach dem Spiel. „Es ist einfach grandios, was heute gelaufen ist. Was wir in der Saison zweimal verbockt hatten, haben wir heute wieder gutgemacht. Das müssen und wollen wir in der nächsten Woche wiederholen“, sprudelte eine strahlende Lisa Rühl heraus.

Die Potsdamerinnen wurden von rund 100 mitgereisten Volleyballfans unterstützt, die auf ihre Art die Szene in der Sporthalle beherrschten. „Wir haben zwei Wochen konsequent und aggressiv trainiert – und dafür wurden wir belohnt. In allen Elementen waren wir gut“, sagte Anika Zülow. „Der KSC ist nie ins Spiel gekommen, er hat viele Eigenfehler gemacht. Jetzt gehen wir mit einem Riesenvorteil durch diesen Sieg in der Hand ins Rückspiel.“

Am Sonntag gab der Trainer seiner Mannschaft frei. „Sie soll jetzt feiern, das hat sie sich verdient“, bemerkte Cheftrainer Alberto Salomoni und warnte dabei vor zu viel Euphorie. „Wir haben nur einen ersten Schritt gemacht, mehr aber noch nicht. Die angestrebten Play-offs sind damit noch nicht erreicht. Am kommenden Samstag wird ein ganz neues Spiel angepfiffen. Und da kann es auch anders laufen. Das sollten wir im Hinterkopf haben. Ab Montag wird wieder ganz hart mit der Spielvorbereitung begonnen.“

Gerhard Pohl

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