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Landeshauptstadt: Überraschender Betriebsrundgang

Oberbürgermeister Jann Jakobs besuchte das BIAW in Babelsberg

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Oberbürgermeister Jann Jakobs besuchte das BIAW in Babelsberg Von Karsten Sawalski Babelsberg. Oberbürgermeister Jann Jakobs zählt die Brandenburgische Instituts GmbH (BIAW) zu den „expandierenden“ privaten Träger im Bildungsbereich. „Wir haben ein Interesse daran, dass solche Unternehmen in der Stadt bleiben und wollen die notwendigen Rahmenbedingungen dafür schaffen“, sagte Jakobs gestern als er das Institut für Aus- und Weiterbildung von Zielgruppen in der Babelsberger Otto-Erich-Straße besuchte. Konkret sollte es dabei wohl um die Ausbaupläne des BIAW gehen. Das Gespräch darüber fand allerdings ohne die Anwesenheit der Pressevertreter statt. Im Beisein der Medien ließ Jakobs sich von den Geschäftsführenden Gesellschaftern Eva-Marie Meißner und Gerhardt Engel, bei einem Betriebsrundgang durch die Gebäude des BIAW führen. Vom Seminarraum, in dem junge, arbeitslose Frauen sich im kaufmännischen Schriftverkehr übten, ging es hinüber in die Werkstatt der Floristen. Dort wurden 25 Auszubildene und Umschüler bei ihren Prüfungsvorbereitungen überrascht. „Von Anbeginn sind Frauen und Mädchen unsere wichtigste Zielgruppe“, erklärte Meißner. Der Frauenanteil liege gleichsam bei den Mitarbeiterinnen und den Teilnehmerinnen bei über 80 Prozent. Sie werden sowohl auf den Erst- als auch auf den Wiedereinstieg in das Berufsleben vorbereitet. Neben der Erst- und Weiterbildung bietet das BIAW auch einen Lehrgang zur Verbesserung beruflicher Bildungs- und Eingliederungschancen (BBE) an. In einem berufsvorbereitenden Jahr durchlaufen die meist männlichen und jungen Auszubildenden acht Berufsfelder aus gewerblich verschiedenen Bereichen. Darunter Holz-, Farb-, Elektro- und Metallverarbeitung. „Ich hatte auf der Schule nicht die Noten, die ich für eine Bewerbung um eine Lehrstelle gebraucht hätte“, sagt Jeffrey, der seit einem Monat dabei ist. Der 17-Jährige will Karosseriebauer werden und hält das BBE für eine gute Möglichkeit, um „schon einmal mit Metall arbeiten zu können“. Die Vermittlungschancen der jungen Leute, die meist vorher in der Schule gescheitert sind, seien gut, weil die BIAW gute Ausbilder habe, meint Meißner: „Wir vermitteln zwischen 70 bis 80 Prozent der Jugendlichen an Betriebe zu denen wir gute Kontakte haben“. Allerdings würden es von den bis zu 100 Teilnehmern pro Jahrgang zwischen 20 bis 25 Prozent nicht schaffen, das Jahr zu beenden. „Wir haben es mit Diebstahl und Unehrlichkeit zu tun und das ist mit einer Vermittlung in einen Dienstleistungsbereich unvereinbar, so dass wir denen dann kündigen müssen“, berichtet die Gesellschafterin. Die BIAW GmbH wurde 1990 als privater Bildungsträger mit Sitz in Potsdam gegründet. Die Partnerschaften zur Stadt bestehen über die Qualifizierung von Sozialhilfeempfängern und über das Gründerforum Potsdam, das auch über die Trainigsmaßnahmen für Existenzgründer berät.

Karsten Sawalski

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