Sport: Überraschungs-Titel durch Potsdams Viererkajak

Schlagfrau Fanny Fischer war gestern in München-Oberschleißheim fast ebenso überrascht wie vor Wochenfrist in Peking-Shunyi bei ihrem Olympiasieg mit dem deutschen Viererkajak. Gestern holte sich die 21-Jährige mit dem Viererkajak des Kanu-Clubs Potsdam bei den Deutschen Rennkanu-Meisterschaften den Titel über 500 Meter, obwohl Klubkameradin und Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin kurzfristig passen musste. Die 30-Jährige litt an den vergangenen beiden Tagen an einer fiebrigen Erkältung, kehrte deshalb gestern nach Potsdam zurück und applaudierte von daheim: „Das haben die Mädels richtig gut gemacht.“

Findet auch Fanny Fischer, die sich gemeinsam mit Judith Hörmann – sie kam für Wagner-Augustin ins Boot –, Franziska Weber und Birka Zimmermann mit 1,54 Sekunden Vorsprung vor der Renngemeinschaft Baden-Württemberg durchsetzte. „Die hatten mit Carolin Leonhardt und Nicole Reinhardt auch zwei ganz starke Frauen dabei – trotzdem haben wir sie endlich mal geschlagen“, strahlte die Potsdamerin und staunte ein bisschen: „Am Donnerstag haben wir vier erstmals gemeinsam im Boot gesessen. Dass wir so schnell zusammenfinden und nun gewinnen, damit konnten wir nicht rechnen.“

Dieser Vierekajak wird nun auch am Samstag die 200 Meter der Leistungsklasse paddeln, außerdem tritt Fischer mit Hörmann über 200 Meter im Zweierkajak an. Über 500 Meter sind durch Wagner-Augustins Erkrankung jedoch der Einer, in dem sie das Finale erreicht hatte, und der K2 Fischer/Wagner-Augustin geplatzt. „Im Zweier konnte nach unserem Vorlauf niemand mehr nachnominiert werden“, erklärte Fanny Fischer.

In der Besetzung Judith Hörmann, Diana Weber, Birka Zimmermann und Franziska Weber gewann der Potsdamer K4 auch Gold über 1000 Meter vor der RG Baden-Württemberg. Die Titel sowohl über 500 als auch über 1000 Meter holte sich auch Potsdams Vierercanadier mit Sebastian Brendel, Kurt Kuschela, Ronald Verch und Stefan Kiraj. M. M.