
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: Überraschungsfaktor Blockspiel
Der Volleyball-Bundesligist SC Potsdam gewann bei Alemannia Aachen mit 3:1
Stand:
Für die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam ist beim Betrachten der Tabelle der Blick nach unten uninteressant. Sie sind auf der Suche nach einem neuen Leistungsanreiz für den Rest der Saison längst fündig geworden und werden sich in den kommenden Wochen nach Lage der Dinge mit dem Köpenicker SC ein Fernduell um den neunten Tabellenplatz liefern. Das 3:1 (25:23, 12:25, 25:21, 29:27) vom vergangenen Samstag bei Alemannia Aachen war in diesem Zusammenhang von großem Wert.
Fern der Heimat überzeugte der Aufsteiger speziell in den beiden abschließenden Spielabschnitten durch Nervenstärke. Im ersten Satz lag er schon deutlich in Führung und profitierte am Ende von einem Aufschlagfehler der Gastgeberinnen. Der deutliche Verlust des zweiten Abschnittes blieb folgenlos, weil sich der SC Potsdam vor 800 Zuschauern speziell im Blockspiel zu steigern vermochte. „Was wir da in den Schlussphasen der beiden abschließenden Sätze in positivem Sinne abgeliefert haben, war nicht unbedingt vorhersehbar. Wir haben Nervenstärke bewiesen und uns sehr gut gesteigert“, so SC-Cheftrainer Michael Merten.
Der zweite Auswärtssieg des SC Potsdam entsprang einer Willensleistung, an der insbesondere Ramona Stucki, Patricia Grohmann und Sandra Landvoigt Anteil hatten. Das Trio war auf Grund von Verletzungen nicht in Vollbesitz seiner Kräfte, hat jedoch für den Sieg alles gegeben, wie Merten ausdrücklich anerkannte. Ramona Stucki, die in den Tagen zuvor noch mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, spielte die Partie in Aachen ohne Pause durch. „Für uns war der Erfolg nicht nur wichtig, weil wir uns mit ihm für die 2:3-Hinspielniederlage revanchieren konnten. Er machte auch den zeitlichen Aufwand erträglich, mit dem wir vor und nach dem Spiel zu tun bekamen“, bemerkte die 28-jährige Mittelblockerin, um deren Verbleib beim SC Potsdam über die Saison hinaus es ihren Worten zufolge „recht gut“ aussieht. Der weite Rückweg im Mannschaftsbus dauerte immerhin fast acht Stunden.
Da der SC Potsdam sein Auswärtsspiel beim USC Münster bereits ausgetragen hat, pausiert er über das Osterfest und tritt erst wieder am 10. April in Aktion. Nächster Gegner ist dann mit Allianz Volley Stuttgart (19 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) eine der Mannschaften, gegen die der SC Potsdam vor heimischer Kulisse nicht chancenlos sein dürfte. In diesem Frühjahr noch einmal eines der acht besten und in der Tabelle längst unerreichbar enteilten Teams der Volleyball-Bundesliga der Frauen zu bezwingen, würde die bereits jetzt als sehr gelungen zu bezeichnende Premierensaison der Potsdamerinnen vollends abrunden.
Mit Blick auf die neue Saison befindet sich der Verein derzeit in Gesprächen mit seinen Spielerinnen. Bis zum Saisonende am 8. Mai soll im Wesentlichen Klarheit darüber herrschen, mit welchem Personal die nächste, sportlich erheblich anspruchsvollere Spielzeit in Angriff genommen wird.
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: