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Sport: Überschaubares Springerfeld

Das Internationale Stabhochsprung-Meeting im Kirchsteigfeld lockt mit Annika Becker und dem Abschied einer Potsdamerin

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Das Internationale Stabhochsprung-Meeting im Kirchsteigfeld lockt mit Annika Becker und dem Abschied einer Potsdamerin Von Jan Brunzlow Acht Namen sprudeln wie ein Wasserfall aus dem Mund von Peter Rieger. Dann bricht der sportliche Leiter des Internationalen Stabhochsprung-Meetings im Kirchsteigfeld ab: „Alles weitere ist noch in Verhandlung.“ Länger dauert die Aufzählung, wer von den bekannten Stabhochspringer in diesem Jahr nicht nach Potsdam kommt, um am Sonntag ab 13 Uhr beim traditionellen Meeting zu springen. Beispielsweise Tim Lobinger. Und dennoch zeigt das kleine Starterfeld aus Sicht von Rieger Klasse, denn mit Annika Becker (Erfurt) und Yvonne Buschbaum (Mainz) gelang ihm die Verpflichtung von zwei deutschen Starterinnen bei den Weltmeisterschaften in Paris – und Becker holte immerhin Silber. Während das Herrenfeld mit Lars Börgeling und Richard Spiegelburg (beide Leverkusen) bekannte Namen beinhaltet, startet bei den Frauen auch eine Potsdamerin. Nadine Sonnabend will in ihrer Heimat den ersten Sprung nach einer dreimonatigen Wettkampfpause absolvieren – es wird auch ein Abschiedssprung. Die Psychologiestudentin wird nun endgültig ihren Wohnsitz nach Mainz verlegen und dort studieren. Für Potsdam starten will sie dennoch. Zumindest sieht sie keine Zeichen von SCP-Geschäftsführer Rieger, dass er eine solche Konstruktion nicht unterstützt. „Ich habe dort sehr gute Trainingsbedingungen, die Uni ist direkt neben dem Stadion, und ich bin in einer tollen Trainingsgruppe“, begründet Sonnabend, die in Potsdam mehr mit Jugendlichen ihr Wochenpensum absolvierte, den Schritt weg von der Havel. In der Karnevalsstadt wird sie von Bundestrainer Herbert Szingon betreut und trainiert gemeinsam mit Buschbaum sowie Carolin Hingst. Schon in diesem Jahr weilte Sonnabend teilweise in der Stadt am Rhein, doch will sie die Saison so schnell wie möglich abhaken. Es lief für die 22-Jährige alles andere als nach Wunsch. Ein Muskelfaserriss im Juni zwang die Springerin zu ständigem Bodenkontakt und ließ ihre Träume vorbei ziehen. Zwar gewann sie die deutschen Hochschulmeisterschaften, doch qualifizierte sie sich mit ihrer Leistung von vier Metern nicht für die Universade. „Die Quali war mein Ziel“, sagt sie im Nachhinein. Neue Pläne für die Zukunft schmiedet sie nicht, jetzt will sie in Potsdam wieder ein Gefühl fürs Springen bekommen und eventuell noch ein Meeting in Italien absolvieren. „Es geht noch um die vier Meter und zwanzig, die B-Kadernorm“, so Sonnabend. Denn auf der mobilen Sprunganlage des SC Potsdam werden Rekorde bekanntlich noch immer nicht vom Deutschen Leichtathletik-Verband anerkannt. Dennoch freut sie sich auf das Springen, denn an der Anlage schaffte sie erstmals den Satz über vier Meter: das war am 9. Februar 2002 bei Stabhochsprungmeeting im Stern-Center. Dort steht im kommenden Jahr die fünfte Auflage des Springens an. Ein Grund, warum Rieger die Veranstaltung im Kirchsteigfeld in diesem Jahr überschaubar hält. Denn das Augenmerk liegt für ihn klar beim Indoor-Meeting und dessen kleinen Jubiläum 2004. Das Springen am Sonntag ist eingebettet in den Sporttag im Kirchsteigfeld, dass mit einem Fußballspiel der Babelsberger Traditionself von Nulldrei gegen eine Jugendauswahl um 9.30 Uhr eröffnet wird. Gleichzeitig kann sich jeder im Stabhochspringen probieren, bevor die Profis wie Becker und Börgeling dort am Anlaufpunkt stehen.

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