Landeshauptstadt: Übertriebene Sorge
ATLAS Von Nicola Klusemann Natürlich sollte man Kinder schützen. Andererseits kann man es mit der Fürsorge auch übertreiben.
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ATLAS Von Nicola Klusemann Natürlich sollte man Kinder schützen. Andererseits kann man es mit der Fürsorge auch übertreiben. Ein Beispiel: Die Familien-Partei beauftragte die Verwaltung die verkehrliche Situation an der Straßenbahntrasse Am Schäferfeld Höhe Turmstraße auf ihre Gefahrenquellen hin zu überprüfen. Die prüfende Behörde kam zu dem Schluss, dass die Trasse für querende Fußgänger weithin einsehbar sei und dass keine Sicherungsmaßnahmen erforderlich seien. Die Unfallstatistik bestätige den Eindruck: Es habe in den vergangenen Jahren an dieser Stelle weder Unfälle noch Beinah-Unfälle gegeben, sagte der zuständige Bereichsleiter Michael Schrewe im Fachausschuss. Damit gab sich Antragsteller Dieter Gohlke nicht zufrieden. Neuerlich müsse geprüft werden, ob nicht doch für „kleine Mitbürger“ diese Trassenüberquerung zur Gefahr für Leib und Leben werden könne. Man dürfe nicht warten, bis etwas passiere. So könnten Kinder, die nicht den Gehweg entlang der Gleise sondern die andere verbotene Seite benutzten, doch gefährdet sein, möchte Gohlke alle Eventualitäten ausgelotet wissen. Und das genau ist übertrieben. Einen Rundumschutz für alle Gefahren gibt es nicht; und weitere Verkehrssicherungen an dieser speziellen Stelle scheinen mehr als unnötig. Da wären die finanziellen Mittel, die Sicherungsmaßnahmen nun mal kosten, zur Entschärfung von tatsächlichen Unfallschwerpunkten weitaus sinnvoller eingesetzt.
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