Sport: Überwindbare Hürden

Nach der dreiwöchigen Bundesliga-Spielpause wegen des Weltcups in Japan steht am heutigen Mittwochabend das Achtelfinale im DVV-Pokal für die Volleyballerinnen des SC Potsdam auf dem Programm. Das Team um Trainer Alberto Salomoni – zu dem seit dem gestrigen Dienstag auch die US-Amerikanerin Brittany Tillman gehört – muss um 19 Uhr beim deutschen Rekordmeister Schweriner SC ran und geht als klarer Außenseiter in die Partie. Im Ligaduell an gleicher Stätte unterlag Potsdam vor einem Monat mit 1:3. Noch dazu muss Salomoni auf Kapitänin und Leistungsträgerin Patricia Grohmann verzichten. Die 21-Jährige hat schon seit Jahren mit Rückenproblemen zu tun, die nun wieder akut geworden sind. „Sie schafft es nicht, zwei Spiele hintereinander zu spielen“, erklärt Salomoni. Da die Bundesliga-Partie am Samstag gegen den Köpenicker SC als deutlich wichtiger gewertet wird, möchte der Trainerstab kein Risiko eingehen und schont die Außenspielerin gegen Schwerin. Auf ihre Position wird die 27-jährige Kristina Schlechter rücken.

Die argentinische Nationalspielerin Lucia Fresco hingegen ist in guter Form vom Weltcup aus Japan zurückgekehrt. Sie hat mit ihrem Nationalteam zwar als Turnierzehnter klar die Olympiaqualifikation verpasst – nur die drei besten Teams beim Weltcup qualifizierten sich direkt für die Olympischen Spiele in London 2012 – , aber die Potsdamer Diagonalspielerin war eine der auffälligsten Spielerinnen des Turniers, wie mehrere internationale Beobachter bestätigten. Am Montag stieg die 20-Jährige wieder voll motiviert ins Mannschaftstraining beim SC ein und gilt für das Spiel heute Abend als wichtige Stütze.

Eine weitere gute Nachricht: Der SC Potsdam konnte am Dienstag eine neue Mittelblockerin, die für die verletzte und in der vergangenen Woche erfolgreich operierte Janine Hinderlich dringend gesucht wurde, offiziell an der Havel begrüßen. Die US-Amerikanerin Brittany Tillman wird in Zukunft die Potsdamer Mannschaft unterstützen. Die 22-Jährige wurde in Memphis/Tennessee geboren und spielte zuletzt für die Washington State University. Gestern früh wurde sie von Salomoni und Co-Trainer Davide Carli vom Flughafen Berlin-Tegel abgeholt. Sie wird mit der SC-Leichtathletin Sarah Mayer und den drei Turbine-Fußballerinnen Stefanie Draws, Tabea Kemme und Sandra Starke in eine Wohngemeinschaft in der Zeppelinstraße ziehen. Am Vormittag schaute die 1,85 Meter große Nordamerikanerin erst einmal bei der Trainingseinheit zu und lernte ihre Mitspielerinnen kennen. Am Nachmittag trainierte sie dann das erste Mal beim deutschen Bundesligisten mit. Für das Pokalspiel heute Abend wird die neue Mittelblockerin allerdings noch nicht auflaufen können. Der Verein hofft, dass die Spielberechtigung bis zum Samstag für das Ligaspiel gegen Köpenick da ist. „ Es sind noch einige Hürden mit dem US-amerikanischen Verband zu überwinden“, erklärt Toni Rieger, Geschäftsführer der Sport Consulting Potsdam GmbH. „Aber wir hoffen, dass wir sie bis zum Samstag spielberechtigt bekommen.“

Heute Abend kann Salomoni nur auf neun Spielerinnen zurückgreifen. „Es wird wie immer ein schwieriges Spiel werden“, sagt der Italiener zum Pokalduell gegen den amtierenden Deutschen Meister. „Dennoch versuchen wir das Beste herauszuholen. Auch wenn wir nicht in Bestbesetzung antreten können.“

Luisa Müller