ATLAS: Überzeugen
Man kann der Neuen nur viel Glück wünschen. Und ein glückliches Händchen.
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Man kann der Neuen nur viel Glück wünschen. Und ein glückliches Händchen. Beides wird Cornelia Radeke-Engst, die neue Pfarrerin der Garnisonkirche, brauchen. Die Aufgabe, die sie sich gesetzt hat, ist gewaltig, übermenschlich fast. Noch nie in der an Streitigkeiten nicht eben armen Nachwendegeschichte der Stadt Potsdam hat ein Wiederaufbauprojekt so sehr polarisiert wie das Projekt Garnisonkirche. Es scheint nahezu unmöglich, die festgefahrenen Fronten aufzubrechen und Gegner und Befürworter des Wiederaufbaus miteinander zu versöhnen. Dennoch muss es versucht werden. Die Garnisonkirche hat nur eine Chance, wenn es die Wiederaufbau-Stiftung schafft, das Gotteshaus nachhaltig vom Ruch der Militärkirche zu befreien. Soll das neu entstehende Gotteshaus wirklich den Versöhnungsgedanken in die Herzen der Menschen tragen, muss dieses Vorhaben jeden Tag aufs Neue gelebt werden. Es reicht einfach nicht, das Wort Versöhnung gebetsmühlenartig zu predigen. Die Potsdamer, und das betrifft nicht nur die Gegner, müssen von dem Projekt überzeugt werden. Durch kluge Argumente, vor allem aber durch Herzblut und Engagement. Wenn es Radeke-Engst gelingt, diese Botschaft zu transportieren, hat sie viel erreicht.
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