Von Thomas Gantz: Überzeugend Revanche genommen
Beim sicheren 3:1 des SC Potsdam gegen den Köpenicker SC ragten Ramona Stucki und Laura Weihenmaier noch heraus
Stand:
Maria Kleefischs Vorhersehung bewahrheitete sich. „Ich hatte befürchtet, dass wir hier enorme Probleme kriegen könnten, wenn der SC Potsdam einen guten Tag erwischt und locker aufspielt“, erzählte der im vergangenen Sommer zum Köpenicker SC gewechselte ehemalige Mannschaftskapitän des SC Potsdam, der sich am Samstagabend vor 600 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee im Lokalderby in der Volleyball-Bundesliga der Frauen gegen die Berlinerinnen verdient mit 3:1 (25:19, 16:25, 25:16, 26:24) behaupten konnte. Durch den insgesamt sechsten Saisonsieg konnte der Aufsteiger seinen neunten Tabellenplatz festigen und hat durch diesen sehr stabil und stilsicher wirkenden Heimauftritt keinerlei Grund mehr, an seinem Ligaverbleib über die laufende Spielzeit hinaus zu zweifeln.
Sportlich hielt das Derby, was es versprach. Beide Teams liegen derzeit vom sportlichen Niveau her in etwa gleichauf. Individuelle Vorteile und ein Mehr an Erfahrung, das der Köpenicker SC vor knapp vier Monaten in heimischer Halle noch zu einem klaren 3:0 nutzen konnte, hat der Bundesligist aus Potsdam mittlerweile ausgleichen können. Die Revanche für die Hinspiel-Niederlage fiel überzeugend aus. Dem Köpenicker SC nutzte auch ein sehr guter zweiter Satz nichts. Die Gastgeberinnen ließen sich von wiederum sehr stimmungsvollen Publikum durch den Rest der Partie tragen und überstanden letztlich auch die heikle Phase im vierten Satz, in dem sie schon sicher mit 14:7 führten und dann doch noch erhebliche Probleme mit den Berlinerinnen bekamen. „Da hatten wir sehr viel Glück“, atmete SC-Cheftrainer Michael Merten auf. Merten vermochte der Bewertung seines Kollegen Jürgen Treppner nicht zu folgen, der diesem Spiel hinterher die Qualität absprach, die einem Kräftemessen zweier Teams des unteren Mittelfeldes entspräche. Treppner tigerte, offenbar zum Frustabbau, anschließend noch lange alleine durch die Halle und wirkte sehr unzufrieden mit dem Spielausgang und insbesondere darüber, dass die von ihm trainierten Volleyballerinnen in den Anfangsphasen der drei von ihnen verlorenen Sätze sehr unkonzentriert wirkten und sofort deutlich ins Hintertreffen gerieten.
Der SC Potsdam hatte seine prägenden Persönlichkeiten vorgestern in Laura Weihenmaier, Ramona Stucki und auch Patricia Grohmann. Laura Weihenmaier steuerte allein 21 Punkte zum Sieg bei. Ramona Stucki glänzte insbesondere im dritten Abschnitt. Die beim SC Potsdam mit Zweitspielrecht aktive 18-jährige Mittelblockerin Julia Hero bekam gegen Köpenick Gelegenheit, ihr Talent zu präsentieren. Die ansonsten für Rotation Prenzlauer Berg in der 2. Bundesliga Nord spielende Berlinerin hatte dabei einige sehr gute Szenen.
Der Sieg gegen Köpenick sorgt für zusätzliche Zuversicht, was die Bewältigung des bereits am kommenden Freitag anstehenden Auswärtsspiels beim USC Münster betrifft. Michael Merten und Volker Knedel bleiben dann übrigens länger in der Region, nehmen an einer Trainerfortbildung teil und sind am 7. März gemeinsam mit einigen SC-Spielerinnen bei den beiden DVV-Pokalfinalspielen in Halle/Westfalen als interessierte Zuschauer dabei.
Thomas Gantz
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