Landeshauptstadt: Ufergaststätte: Verhandlungen mit Betreiber
Abriss und Neubau des Ersatzbaus nicht in Sicht
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Brandenburger Vorstadt - Der Ersatzbau für die Ufergaststätte an der Neustädter Havelbucht lässt weiter auf sich warten. „Wir sind dabei zu verhandeln“, so die Auskunft von Olaf Willuhn von der TLG-Immobilien gestern auf Anfrage. Erst wenn ein geeigneter Betreiber für das Projekt vertraglich gebunden sei, könne begonnen werden. Er gibt sich aber optimistisch: „Wir stehen kurz vor der Lösung.“ Trotzdem seien Angaben über einen Baubeginn derzeit nicht möglich. Die Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung der Stadt bezeichnet Willuhn als „sehr kooperativ“.
Der Nachfolgebau für die frühere Lehrgaststätte, nach der Wende China-Restaurant, war ursprünglich als seniorengerechte Wohnanlage mit Gewerbeanteil geplant. Die vorhandenen Altbauten, in denen früher Bedienstete der Gaststätte wohnten, sollten dabei einbezogen werden. Ende 2005 legte die TLG-Immobilien im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen das Projekt eines Seniorenwohnheims mit Pflegeplätzen vor. Der Gewerbeanteil fiel dem Rotstift zum Opfer. „Vom Bäcker bis zum Nahversorger haben alle abgewinkt“, sagte Projektleiterin Margit Holforth zur Begründung. Mit einem Abriss der vorhandenen Baulichkeiten noch in diesem Jahr, wie ursprünglich angekündigt, ist derzeit nicht zu rechnen. „Wir haben das Konzept gegenüber dem ersten Entwurf vollkommen geändert und suchen jetzt einen Betreiber für eine Pflegeimmobilie“, so die Auskunft aus Berlin. Gegenüber der früher vorgesehenen Einzelvermietung müsse dieser mit besonderer Sorgfalt ausgewählt werden, da es in Potsdam einen „relativ gut abgedeckten Markt“ gebe.
Nach den letzten Planungen sollen auf dem Kiewitt 65 Appartements für betreutes Wohnen und 36 Pflegeplätze sowie entsprechende Räumlichkeiten für die medizinische Versorgung entstehen. Der Erhalt des Altbaus ist nicht mehr vorgesehen. Dessen Totalabriss ist besonders von der Stadtfraktion Linkspartei.PDS kritisiert worden. Laut Anfrage des PDS-Stadtverordneten Ralf Jäkel an den Oberbürgermeister stelle der „kleinteilige Bezug der verschiedenen Bauepochen in der Nachbarschaft der großen Wohnscheiben einerseits und der Moschee andererseits einen städtebaulichen Wert dar, der nicht übereilt aufgegeben werden sollte“.
Die Investition von neun Millionen Euro sieht architektonisch V-förmig angeordnete vier- bis fünfgeschossige Blöcke mit einem gläsernen Foyer vor. Letztere würde an der Spitze der beiden Gebäudekomplexe den Durchgang zum Havelufer blockieren. Laut Willuhn seien im Zuge der Verhandlungen mit dem künftigen Betreiber noch Änderungen des Konzeptes möglich, aber nicht zwingend vorgegeben. Günter Schenke
Günter Schenke
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