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Landeshauptstadt: Uferweg Griebnitzsee – „Gehen Sie weiter!“

„Uferweg soll frei bleiben – ohne Radler“, 19. August 2006In den Erläuterungen zu dem ausliegenden Bebauungsplan finden sich unübliche Aussagen: „.

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„Uferweg soll frei bleiben – ohne Radler“, 19. August 2006

In den Erläuterungen zu dem ausliegenden Bebauungsplan finden sich unübliche Aussagen: „... latenter Vorrang für Fußgänger soll das faire Miteinander fördern“ oder „Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung“ für Radfahrer werden erwogen. Das faire Miteinander sollte überall die Regel sein, auch zwischen Villenbesitzer, Fußgänger und Radfahrer. Der Begriff „latenter Vorrang“ ist diesem Ziel nicht förderlich. Geschwindigkeitsbeschränkungen sieht die Straßenverkehrsordnung nicht für Fahrräder vor. Die Lösung besteht in der Realisierung des lange versprochenen Uferparks zwischen Uferweg und Wasserkante. Die schöne Naturlandschaft und die Aussicht auf den See faszinieren jeden Passanten, wobei Eile eher selten aufkommt. Die Anlieger können durch die schöne Gestaltung ihrer Grundstücke die Bewunderung der Passanten erringen. Die Vielzahl entzückter Spaziergänger dürften den Fahrradverkehr hier „beruhigen“. Vorverlegung der Grundstückszäune, unzulässige Uferaufschüttungen schaden der Kulturlandschaft, den Potsdamern und den Gästen.

Peter Ernst, Pückler Gesellschaft e.V. Berlin

„Uferweg soll frei bleiben – ohne Radler“, 19. August 2006

Es fand ein gerichtlicher Vor-Ort-Termin statt. Ich war als Beobachter beim Gerichtstermin vor Ort. Die Anlieger hatten stellenweise den Weg eingeschränkt und Schilder angebracht, die keinen Zweifel darüber lassen, wie es um die Eigentumsverhältnisse steht. Ein älterer Herr, der einen Spaziergang machte, wurde von einem Mann angeherrscht: „Gehen Sie weiter!“ Der 85-jährige war einigermaßen schockiert. Er war aus Westdeutschland, besuchte seinen Sohn. Ich erklärte ihm den Zusammenhang. Er war fassungslos über diese Zustände, die dem Tourismus nicht förderlich sein dürften. Weshalb lässt sich unsere Stadtverwaltung so etwas gefallen? Falls es noch darum geht, dass früher die Grundstücke bis ans Ufer gingen, dann muss dieses heute nicht fortgesetzt werden. Öffentliche Gewässer müssen für alle Bürger erreichbar sein – ob zu Fuß oder mit Fahrrad. Es ist unbegreiflich, dass wir, die wir das Mauerelend durchgemacht haben, heute wieder in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden.

Agnes Kaiser, Potsdam

„Uferweg soll frei bleiben – ohne Radler“, 19. August 2006

Über die Berichterstattung der PNN bin ich sehr erstaunt. Der ausführliche Artikel über die Gerichts-Begehung ist sehr tendenziös und lässt viele notwendige Informationen vermissen. Es findet keine Erwähnung, dass dieser seit mehr als 15 Jahren öffentliche genutzte Weg nicht nur von Babelsbergern, sondern auch von vielen Potsdam-Besuchern genutzt wird, da er einen wunderbaren Anschluss an die Lennésche Gartenlandschaft bietet. Nicht nur zahlreiche Studenten nutzen den Weg zwischen den Uni-Standorten, sondern auch etliche Schul- und Kindergartenkinder, weil sie hier, fern der Straße, sicher gehen können. Es besteht ein großes öffentliches Interesse am Uferweg. Leider findet sich in dem Bericht nichts darüber. Seit einigen Monaten versuchen einige Anwohner durch Verbau das Veränderungsverbot der Stadt zu hintertreiben und durch Beschilderung Spaziergänger und Radler zu verunsichern. Gerade das Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, darin auch im Umwelt- und Finanzausschuss,Bauunternehmer Wolfhard Kirsch, tut sich darin hervor: Durch Gartenabfälle, spitze Steine, auf den Weg montierte Schwellen (die für den Begehungstermin kurzfristig entfernt, inzwischen durch noch üblere Betonkonstruktionen ersetzt wurden), versucht er den Weg unbegehbar zu machen, durch Ketten und Stangen werden Spaziergänger, Rollstuhl-, Radfahrer und Kinderwagen behindert. Dass auch andere Anwohner für den Begehungstermin schnell „Gartenambiente“ durch eilig ausgelegten Rollrasen vortäuschen wollten, bleibt von Ihnen ebenso unbemerkt, wie die Tatsache, dass an anderer Stelle die massive Blockade des Weges bereits durch die Stadt mehrfach beseitigt werden mussten. Es ist unverständlich, wie in Ihrer Darstellung von zahlreichen Anwohnern die Rede sein kann, tatsächlich handelt es sich um Herrn Kirsch und einer Hand voll Anwohner gegenüber einer Mehrzahl von Anrainern, die den Weg als das akzeptieren, was er ist: Eine Wohltat für Babelsberger und Potsdamer und ihre Gäste. Schließlich wird von Ihnen auch noch suggeriert, dass die Grundstücke mit Uferzugang „rückübertragen“ wurden. Tatsache ist, dass alle Bewohner diese nach 1992 erworben haben, also bestens erkennen konnten, dass zwischen Haus und Ufer ein vielbesuchter Weg verläuft.

Frank Bier, Potsdam

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