Landeshauptstadt: Uferweg zu

Wildpark - Der schon als beigelegt geltende Streit zwischen der Stadt Potsdam und den Betreibern des Campingplatzes Sanssouci-Gaisberg um die Nutzung des Uferwegs am Templiner See ist offenbar neu entfacht. Kern des Problems ist der Uferweg, der quer über den Campingplatz verläuft. Nach einem Kompromiss von 2005 sollte diese asphaltierte Straße für die Öffentlichkeit tagsüber freigegeben werden. Gleichzeitig sollten Dauercamper vom Ufer wegziehen. Im Gegenzug hatte die Stadt zugesichert, den bis Ende vergangenen Jahres geltenden Pachtvertrag zu verlängern und einen neuen Bootssteg einzurichten.

Doch offenbar ist der Campingplatz immer noch dicht – zumindest ein gestriger PNN-Besuch legt dies nahe. Ebenso hatte bereits im vergangenen Hauptausschuss die Linkspartei.PDS-Stadtverordnete Sigrid Müller von mehreren Bürgerbeschwerden bezüglich des Fahrradfahrens am Campingplatz gesprochen. Denn als Ersatz für den Uferweg ist um den Campingplatz herum ein Waldweg angelegt, der sich allerdings zur Zeit in äußerst schlechtem Zustand befindet: Teile des Weges sind versandet, an den Seiten ragen mehrere Dutzend liegen gebliebene Äste in den Fahrradweg hinein. Generell sieht der Zustand des Waldes durch viele Abholzungen und aufgetürmte Baumstammstapel deutlich unaufgeräumter aus als gewohnt.

Zumindest das Aussehen des Waldes kann der Leiter der Potsdamer Oberförsterei, Hubertus Krüger, erklären: Eine alle fünf Jahr nötige Waldpflege-Aktion habe seit Januar stattgefunden. „Wir haben die schlecht wachsenden Bäume gefällt, damit andere Bäume gesund weiterwachsen“, so Krüger. In den nächsten Tagen werde mit den Aufräumungsarbeiten begonnen.

Zum Stand der Verhandlungen um den Ufer-Radweg äußerte sich gestern keine der beiden Seiten. Stadtsprecherin Sigrid Sommer verwies auf „laufende Verhandlungen“ mit dem Campingplatzbetreiber, die wegen ihrer Komplexität nicht gestört werden sollten. Auch Zeltplatzchef Dieter Lübberding war trotz Nachfrage zu keiner Auskunft bereit. HK