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Landeshauptstadt: Uferwegsteg kostet zwei Millionen Euro Bürgerbegehren offener Uferweg startet am 1. Mai

Babelsberg - Das Bürgerbegehren für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee startet morgen. 14 000 Unterschriften von Potsdamern will Die Linke in den nächsten Woche sammeln, um den öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee wieder durchgängig herzustellen.

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Babelsberg - Das Bürgerbegehren für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee startet morgen. 14 000 Unterschriften von Potsdamern will Die Linke in den nächsten Woche sammeln, um den öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee wieder durchgängig herzustellen. Das Begehren sei als Unterstützung für den Weg der Verwaltung, die Grundstückseigentümer zu enteignen, gedacht, sagte Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gestern im Hauptausschuss. Die Aktion der Linken, die laut Parteichef Günther Waschkuhn „parteiübergreifend“ sein soll, habe erste prominente Unterstützer: So würden sich der frühere Olympia-Dritte im Kugelstoßen, Udo Beyer, Regisseur Roland Oehme und Bernd Schröder, Trainer des Frauenfußballbundesligisten Turbine Potsdam, für das Begehren einsetzen.

Beim letzten geglückten Bürgerbegehren in der Landeshauptstadt ist der Treffpunkt Freizeit am Heiligen See gerettet worden. Damals haben 22 000 Potsdamer dafür unterschrieben, dass das ehemalige Pionierhaus als Jugendfreizeiteinrichtung bestehen bleiben soll. Im jetzigen Fall geht es um die Öffnung eines Uferweges, den es seit knapp 20 Jahren gibt. Insgesamt sind die Unterschriften ein Jahr lang gültig. Sollte das Begehren länger als ein Jahr dauern, verfallen die ersten Unterschriften wieder. Linke-Parteichef Waschkuhn ist sich sicher, die Unterschriften schneller zusammenzubekommen. „Wir wollen der offensichtlichen Hilflosigkeit in der Bevölkerung entgegenwirken“, sagte Scharfenberg. Die Leute würden fragen, was sie für einen Uferweg tun könnten – sie sollten unterschreiben, so Scharfenberg. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Initiative „Griebnitzsee für alle“ 1000 Unterschriften für einen offenen Uferweg gesammelt. Andere Möglichkeiten wie ein Steg oder gar ein Wassertaxi zwischen Hotel am Griebnitzsee und Schlosspark Babelsberg – wie von der Potsdamer FDP inzwischen gefordert – hält Scharfenberg für nicht zielführend genug. Von der Taxivariante distanzierte sich auch Nils Naber (Grüne) mit den Worten: „Wer so etwas fordert, will den Weg nicht mehr“ von dieser Idee. Mike Schubert (SPD) meinte, das sei „ein nettes touristisches Angebot, mehr nicht“.

Die Variante eines Stegs vorbei an den gesperrten Grundstücken kostet nach PNN-Informationen etwa zwei Millionen Euro. Die Forderung danach war in den letzten Tagen immer lauter geworden. Die Stadt hat bereits eine Anfrage gestellt, ob dies grundsätzlich möglich ist. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) probiert derzeit mehrere Optionen für einen öffentlichen Uferweg: So hat er die Eigentümer in einem Schreiben aufgefordert, sich bis zum 8. Mai zu äußern, ob sie verkaufen wollen. Alternativ wird die Steg-Variante geprüft. Zudem droht Jakobs mit Enteignung. Die Erlaubnis haben die Stadtverordneten ihm schon vor einem Jahr als letztes Mittel zur Uferweg-Sicherung. SPD und CDU fordern dagegen weiter einen unabhängigen Mediator zwischen Oberbürgermeister und Uferweganrainern sowie eine Bürgerbefragung. jab

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