
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: Um Fortsetzung bemüht
Der Volleyball-Bundesligist SC Potsdam fährt am zweiten Weihnachtsfeiertag mit Ehrgeiz nach Stuttgart
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In dieser Wochen entfällt der Griff zum Telefonhörer. Michael Merten, der Trainer der Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam, wird nicht wie gewohnt den fernmündlichen Kontakt zu Jan Lindenmair suchen, um sich fachlich austauschen zu können. Lindenmair trainiert nämlich mit Allianz Volley Stuttgart den nächsten Gegner der Potsdamerinnen (27.12./15 Uhr). Der Spielplan der Bundesliga ist so strukturiert, dass Stuttgart stets in der Vorwoche gegen den kommenden Gegner des SC Potsdam antritt.
Zu reden gäbe es ohnehin nicht viel. Man kennt sich und die gegenseitigen Stärken und Schwächen. Vor knapp vier Wochen erst haben Stuttgart und der SC Potsdam gegeneinander gespielt. Im Achtelfinale des diesjährigen Wettbewerbs um den DVV-Pokal unterlag der Aufsteiger am Neckar mit 0:3, spielte allerdings sehr ordentlich mit. Ist diesmal mehr drin? Der Dreisatzsieg vom vergangenen Wochenende gegen den USC Münster lässt dies erhoffen. Merten bewertete ihn vorgestern übrigens schon wieder mit den womöglich gebotenen Distanz. „Wir haben zwei Punkte gewonnen. Mehr ist, nüchtern betrachtet, nicht passiert. Wir hatten die beiden Zähler nötig und hätten sie uns ohnehin demnächst geholt. Je früher dies geschah, umso besser“, so Merten, der während der beiden vergangenen Tage insgesamt viermal mit den Spielerinnen trainierte und dies auch heute Vormittag tun wird. Einzig am ersten Weihnachtsfeiertag ruht beim SC Potsdam der Ball. Die Anreise nach Stuttgart erfolgt am Samstag. Nur die verletzte Zuspielerin Susanne Langer tritt sie nicht mit an. Ansonsten waren zuletzt alle SC–Spielerinnen einsatzfähig.
Allianz Volley Stuttgart spielt derzeit seine zweite Saison in der höchsten Spielklasse des deutschen Frauenvolleyballs. Insgesamt scheint sich der Verein für die Zukunft sehr gut aufgestellt zu haben. Mit Lindenmair, der beim Tabellensechsten der Vorsaison sehr gute Arbeit leistet, wurde erst kürzlich der Vertrag verlängert. Mit Atika Bouagaa und der auch auf Sand aktiven Tatjana Zautys sowie insgesamt drei ausländischen Spielerinnen verfügt der Verein über einen sehr guten volleyballerischen Grundstock. Sich dem entgegenzustellen, wird zur Herausforderung für die Potsdamerinnen. Die Stimmung bei ihnen ist obenauf. Insbesondere die Worte, die Mittelblockerin Sandra Landvoigt nach dem Triumph über Münster via Internet an ihre Mitspielerinnen richtete, sagten viel über den Wert des Münster-Sieges. Die erfahrenste Volleyballerin des SC Potsdam sprach von Stolz und Ehre und befeuerte noch einmal verbal den Ehrgeiz, schon in drei Tagen in Stuttgart um eine Fortsetzung des sportlichen Vorwärtskommens bemüht sein zu wollen.
Nach der Rückreise aus Stuttgart geht der SC Potsdam in eine einwöchige Trainingspause. Anschließend beginnen die Vorbereitungen auf die womöglich vorentscheidende Phase der Saison. In den im Januar anstehenden Heimspielen gegen die beiden bislang ohne jeglichen Punktgewinn dastehenden Vertretungen aus Lohhof und Sonthofen bietet sich eine Riesenchance, schon vorzeitig ganz nah heran an das Saisonziel Klassenerhalt zu gelangen.
Thomas Gantz
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