zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Umbaupläne für „Kreml“ Studierende aus Weimar zeigen ab 17. September Ideen zu Landtags–Modernisierung

Teltower Vorstadt - Umbau- und Erweiterungspläne des Landtags auf dem Brauhausberg, zu SED-Zeiten „Kreml“ genannt, zeigen Studierende aus Weimar ab 17. September in einer Ausstellung.

Stand:

Teltower Vorstadt - Umbau- und Erweiterungspläne des Landtags auf dem Brauhausberg, zu SED-Zeiten „Kreml“ genannt, zeigen Studierende aus Weimar ab 17. September in einer Ausstellung. Ausgangspunkt war ein Besuch von 30 Studierenden im brandenburgischen Landtag im Frühjahr dieses Jahres. „Ich war dabei das erste Mal auf dem Turm des Gebäudes“, sagt Anita Tack (PDS), welche die Studierenden führte. Der Turm ist zwar für Besucher gesperrt, doch baufällig sei er nicht. Da es aber nur einen Aufgang gebe, sei das Betreten normalerweise für Gruppen nicht gestattet. Ein „fantastischer Rundblick“ biete sich von dort oben – wahrscheinlich ist es der schönste Aussichtspunkt der Stadt, meint Anita Tack. In Zusammenarbeit mit der Landesbauverwaltung kam eine Semesterarbeit zustande, die am 16. Juli in Weimar auf einer Schlussveranstaltung diskutiert wurde. „Es ist herzerfrischend zu sehen, zu welchen neuen Lösungen junge kreative Menschen kommen“, bemerkt Tack, die sich als Leiterin der Arbeitsgruppe Sanierung des Landtages im Auftrag des Präsidiums mit dem Thema befasst. Die Sanierung des Gebäudes wird immer wahrscheinlicher, da ein Neubau in der gegenwärtigen Finanzsituation kaum zu machen sein dürfte, schon gar nicht der Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses mit der Nutzung als Landtagsgebäude. „Der entsprechende Beschluss der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung ist ohne Konsultation mit dem Landtagspräsidium zustande gekommen“, bemängelt Tack. Ministerpräsident Matthias Platzeck habe den Landtagsschlossplänen eine Absage erteilt. Die Aufgabe für die Semesterarbeit der Weimarer Studenten war einheitlich gestellt: Erhalt des jetzigen Baukörpers, neue Gebäudeteile für den Plenarsaal, eine Bibliothek und Abgeordnetenbüros. Nach Meinung von Tack gelten für die junge Generation „rückwärts gerichtete Denkfiguren“ wie sie sich in Wünschen zum Wiederaufbau von Stadtschloss und Garnisonkirche widerspiegeln, nicht. Viele Studenten nahmen das Bild der Transparenz auf und konstruierten Anbauten aus Glas mit freiem Blick nach draußen, andere entwarfen ein Gebäude, ganz und gar an den Hang des Brauhausberges angeschmiegt, fast verschwindend in ihm. Wichtig immer: Schaffung von Öffentlichkeit durch eine Gaststätte, Terrassen, Aussichtsplattformen und kleine Bars. Zu erwarten ist, dass in der nächsten Wahlperiode die Entscheidung darüber fällt, wie es mit dem Landtagsgebäude, dessen Grenznutzungsdauer laut Gutachten bereits überschritten ist, weiter geht. Die studentischen Entwürfe könnten nicht nur die Fantasie der Abgeordneten anregen, sondern sie auch dazu bringen, sich mit Nachdruck für die Bereitstellung der Mittel für die Sanierung einzusetzen. Laut Gutachten wären mit 19 Millionen Euro ein Um- und Anbau zu machen. Die Pläne hierfür liegen in den Schubladen, einschließlich der Ideen der Weimarer Studenten.Günter Schenke

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })