Landeshauptstadt: Umbruch in Potsdams Linke-Fraktion Stadtverordnete gehen aus Altersgründen

Die 16-köpfige Potsdamer Linke-Fraktion steht vor einem personellen Umbruch. Mehrere ihrer Stadtverordneten werden ihre Mandate an jüngere Parteigenossen abgeben. Nur der genaue Zeitpunkt ist noch unklar – und mancher aus der Senioren-Generation sträubt sich noch.

Ihre Absicht zur Mandatsniederlegung im Stadtparlament bestätigte gestern die 67-jährige Brigitte Oldenburg: „Die Belastung ist für mich aus persönlichen Gründen zu groß.“ Als Zeitspanne für ihre Amtsaufgabe nannte die Linke-Stadtpolitikerin diesen September bis Juni 2010. Die Nachfolgerin von Oldenburg wäre laut der Ergebnisliste der 2008er Kommunalwahl die vier Jahre jüngere Gudrun Hofmeister. Auch vor dem Verzicht auf ihr Mandat steht nach PNN-Informationen die 67 Jahre alte Hella Drohla. Sie soll bereits im Herbst aufhören, heißt es aus Parteikreisen. Gestern war die Bildungsexpertin nicht zu erreichen. Hella Drohlas Sitz im Stadtparlament würde laut Parteikennern wohl der 50 Jahre alten Solveig Sudhoff zufallen. Entgegen anderer Gerüchte hält der älteste Fraktionär der Linken, der 76 Jahre alte Herbert Schlomm, an seinem Sitz im Stadtparlament fest. Er sagte den PNN, er habe eigentlich keine Ambitionen, sein Mandat abzugeben. „Wir wählen jetzt erst einmal Hans-Jürgen Scharfenberg zum Oberbürgermeister, dann können wir über den Rest nachdenken“, so Schlomm weiter. Seine Nachfolgerin wäre die 37-jährige Olga Schummel, Chefin des Ausländerbeirats.

Hintergrund und Anlass für den Personalumbruch ist nach PNN-Informationen eine Absprache mit der Fraktionsspitze um Scharfenberg, dass die älteren Genossen nach etwa der Hälfte der Amtszeit, die in dieses Jahr fällt, ihr Mandat zugunsten von Nachrückern abgeben sollen.HK