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Landeshauptstadt: Umfrage: Händler unzufrieden mit Weihnachtsmarkt

Samtleben: AG Innenstadt spricht nicht für Mehrheit der Gewerbetreibenden / 170 ausgefüllte Fragebögen

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Innenstadt - Seit Jahren wehrt sich Ute Samtleben gegen den Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße, für die AG Innenstadt war sie daher eine Querulantin. Nun hat die Galeristin und Anwohnerin Unterstützung für ihre Kritik, der Weihnachtsmarkt sei mit den Händlern nicht abgesprochen und entspreche nicht den Wünschen der Innenstadt-Gewerbetreibenden, bekommen. Sie fordert nun, dass die Händler an der Planung des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt beteiligt werden und spricht der AG Innenstadt das Recht ab, für die Mehrheit der Gewerbetreibenden zu sprechen. Zudem fordert die Initiative eine transparente Ausschreibung des Weihnachtsmarktes, ein Anforderungsprofil dafür sowie die Organisation des Marktes durch die Stadtverwaltung anstatt durch die AG Innenstadt.

Eine Umfrage der Initiative Freies Tor hat ergeben, dass mehr als 100 Ladeninhaber in der Innenstadt mit der Zusammenarbeit der Weihnachtsmarkt-Veranstalter „weniger zufrieden“ und „unzufrieden“ sind. Zudem wünschten sich 56 Prozent der befragten, dass der Markt auf dem Luisenplatz, dem Bassinplatz oder gar dem Lustgarten und Alten Markt stattfinden sollte. An der Umfrage per Fragebogen in 327 Geschäften hätten bis Sonnabend 170 Händler teilgenommen, sagte Ralph Zachau von der Initiative. Vor allem die Buden vor den Schaufenster seien bei den Händlern unerwünscht.

Im vergangenen Jahrzehnt beauftragte die AG Innenstadt, in der 60 von mehr als 320 Händlern organisiert sind, einen Veranstalter für den Weihnachtsmarkt. Auch in diesem Jahr soll es das Cottbuser Unternehmen Coex sein. Wie dessen Geschäftsführer Eberhard Heieck gestern auf Nachfrage sagte, bestehe der Vertrag noch für zwei Weihnachtsmärkte. Jedoch sei es möglich – wenn es von der AG Innenstadt gewünscht werde – sich auf andere Bereiche innerhalb der barocken Innenstadt zu konzentrieren oder punktuell Hütten aufzubauen. Er kenne die alljährlichen Querelen um den Aufbau der Buden.

73 Prozent der befragten Händler wollen vor dem Aufstellen der Buden eine Abstimmung über den Standort, ergab die Umfrage. Denn laut der Bürgerinitiative seien vor allem die Schaufenster des AG- Innenstadt-Vorstandes nicht mit Buden verstellt. Dabei werde 40 Prozent der Waren über die Schaufensterdekoration verkauft, sagte Jürgen Riedel. Der Besitzer des Ladens „Linea Nuovo“ an der Ecke Hermann-Elflein-Straße ist seit 2001 auf der Brandenburger Straße. Doch gerade im Weihnachtsgeschäft würden seine Umsätze einbrechen. Als Grund dafür sieht er Buden, die über Nacht vor seinen Fenstern aufgestellt werden. Absprachen mit den Händlern gebe es nicht, so Riedel.

Auch Großveranstaltungen würden den Händlern keinen Mehrumsatz bringen. Im Gegenteil, ergab die Umfrage: 40 Prozent bezeichneten u.a. Weihnachtsmärkte als negativ fürs Geschäft. jab

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