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ATLAS: Umgedeutet

Jan Brunzlow wundert sich über mangelnde Selbstkritik

Stand:

Manchmal kann man sich nur noch wundern. Da werden monatelang die Sozialleistungen der Angestellten nicht rechtzeitig an die Kassen und Verbände überwiesen. Gehälter haben mitunter erst mit mehreren Wochen Verspätung den Weg auf die Konten der Mitarbeiter gefunden. Und am Ende soll es einen Schuldenberg mit einer Summe von etwa einer Million Euro gegeben haben. Jahrelang sind öffentliche Gelder in den Lindenpark geflossen – die Fakten sind bekannt und inzwischen teilweise offen gelegt. Umso erstaunlicher, ja unverfrorener, dass die früheren Protagonisten nun zur Kommunalwahl antreten und für eine transparentere Politik eintreten. Und zwar für ein Wählerbündnis, das ausdrücklich gegen die Verschwendung von Steuergeldern eintritt. Gestern haben sich die früheren Lindenpark-Macher öffentlich zu Wort gemeldet und einmal mehr einen selbstkritischen Umgang vermissen lassen. Spätestens jetzt muss die Keule der Moral im Bürgerbündnis geschwungen werden – frühere Kandidaten der Wählergemeinschaft und auch deren Fraktionschefin hatten immer den Anspruch, die Deutung von Ereignissen nie den Tätern zu überlassen. Gleiches muss auch in diesem Fall gelten. Die Lindenpark-Vorgänge sollten nicht nur von Politik und Verwaltung untersucht werden.

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