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Parken in Potsdam: Umsteigen vom Auto in die Bahn

Pendler sollen zukünftig ihr Auto stehen lassen. Dafür will Potsdam die Zahl der Park-and-Ride-Plätze in den kommenden Jahren verdoppeln. Wo die neuen Parkplätze entstehen sollen.

Von Peer Straube

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Potsdam - 81 000 Autos rollen täglich durch Potsdam, ein Drittel davon sind Berufspendler. Damit Letztere ihr Fahrzeug künftig möglichst an der städtischen Peripherie abstellen und zu ihrem Arbeitsplatz mit Tram, Bus oder Fahrrad weiterreisen, will die Stadtverwaltung die Kapazitäten auf Park-and-Ride-Plätzen stark ausbauen. 420 solcher kostenloser Parkplätze gibt es bislang, verteilt auf fünf Standorte. Diese sollen ausgebaut und durch fünf weitere Anlagen im Stadtgebiet ergänzt werden – langfristig soll die Zahl der Stellplätze auf etwa 900 steigen und sich damit mehr als verdoppeln. Auf einigen Anlagen gebe es sogar noch Erweiterungspotenzial, sagte Axel Dörrie, im Rathaus der Bereichsleiter für Verkehrsentwicklung, am Montag bei der Vorstellung des Park-and-Ride-Konzeptes. Perspektivisch könnte die Zahl der Plätze somit noch einmal um 760 steigen. 2,4 Millionen Euro kostet das Gesamtpaket, die Hälfte davon ist für die vordringlichsten drei Projekte gedacht, die in spätestens sieben Jahren fertig sein sollen. Hier ein Überblick über die Pläne.

Wetzlarer Straße

Die laut Rathaus wichtigste Pendlerroute ist die nach Osten. Rund 10 000 Fahrzeuge – das sind etwa 40 Prozent der Berufspendler, die mit dem Auto unterwegs sind – fahren nach Angaben der Stadt täglich über die Nuthestraße oder die Großbeerenstraße zum Arbeiten nach Berlin oder in die südlich davon gelegenen Speckgürtelgemeinden wie Stahnsdorf oder Teltow. Für diese Zielgruppe will die Stadt an der Wetzlarer Straße, neben der Tramhaltestelle „Betriebshof ViP“, einen Park-and-Ride-Platz für 140 Autos bauen, der langfristig um weitere 160 Plätze aufgestockt werden könnte.

Alt Nowawes

Auch diese Maßnahme ist für die Pendlerströme in Richtung Berlin und östliche Umlandgemeinden gedacht. Auf einer Waldfläche an der Kreuzung Rudolf- Breitscheid- und Friedrich-List-Straße, neben der Tramhaltestelle „Alt Nowawes“ und in der Nähe des S-Bahnhofs Babelsberg, plant die Stadt einen Park-and-Ride-Platz für 100 Autos – diesen allerdings erst langfristig. Das heißt, vor 2022 tut sich dort nichts. Dieser Standort dürfte allerdings Naturschützer auf den Plan rufen: Für den Parkplatz müssten etliche Bäume gefällt werden.

S-Bahnhof Griebnitzsee

Dies ist einer von fünf bereits existierenden Park-and-Ride-Plätzen. 80 Stellplätze gibt es dort, ein Ausbau ist nicht vorgesehen, weil er zu weit von den wichtigen Zufahrtsrouten entfernt liegt. Aktuell ist es der am besten ausgelastete Park- and-Ride-Platz – was hauptsächlich daran liegt, dass er zur Hälfte von vielen Nichtpendlern genutzt wird, etwa von Studenten und Universitätsmitarbeitern.

Bahnhof Rehbrücke

Die Heinrich-Mann-Allee als Teil der Landesstraße 78 ist die zweitwichtigste Pendlerstrecke, mehr als 4200 Autos strömen täglich aus südöstlicher Richtung in die Stadt. Der Park-and-Ride-Platz der Stadt am Bahnhof Rehbrücke ist mit 25 Plätzen relativ klein. Für einen Ausbau will laut Rathaus die Gemeinde Nuthetal sorgen. Dort, auf der anderen Seite des Bahnhofs, gibt es bereits einen Parkplatz für 100 Autos, dessen Kapazität in den nächsten Jahren verdoppelt werden soll.

Bahnhof Pirschheide

Wichtigster Anlaufpunkt für Pendler aus Richtung Westen, also Werder und Geltow, ist der bislang 100 Autos fassende Park-and-Ride-Platz an der Endhaltestelle der Tram. Wegen der vielen Büros im Umfeld ist er zu fast 90 Prozent ausgelastet, noch reichen die Kapazitäten aus. Langfristig könnte er um 100 Plätze erweitert werden, dafür müsste allerdings der Übungsparcours der Verkehrswacht weichen.

Bahnhof Park Sanssouci

Im Umfeld des Bahnhofs in der Straße Am Wildpark gibt es bereits etwa 40 wilde Park-and-Ride-Plätze, die langfristig befestigt werden sollen. Dann gäbe es fünf Stellplätze mehr.

Bahnhof Marquardt

Der Bahnhof ist laut Rathaus die Drehscheibe für viele Pendler aus dem Norden. Die derzeit 25 Plätze sollen mittelfristig auf 100 aufgestockt werden und eine direkte Zufahrt zur B 273 erhalten.

Bahnhof Golm

50 Stellplätze gibt es dort bereits, eine Erweiterung um weitere 50 wäre möglich. Der Bedarf wird allerdings nicht als dringlich angesehen, weil der Bahnhof zu weit entfernt von den Pendlerrouten liegt. Ein Ausbau ist langfristig geplant.

Kirschallee

An der Pappelallee gibt es in Höhe der Endhaltestelle der Tram bereits einen wilden Park-and-Ride-Platz für 40 Autos. Am Standort will die Stadt die Kapazitäten verdoppeln. Neben der Befestigung des bestehenden Platzes sollen laut Konzept neue Parkplätze in der Buswendeschleife entstehen.

Campus Jungfernsee

Dieser Platz ist der erste neue, der ans Netz geht: 120 Autos sollen dort Ende 2017 Platz finden – dann, wenn auch die neue Tramlinie zum Plattner-Campus in Betrieb geht. Eine Aufstockung um weitere 250 Plätze ist langfristig möglich.

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