Sport: Umstieg gleich mit dem Olympia-Ticket belohnt Antje Möldner vom SC Potsdam wird in Peking
die 3000 Meter Hindernis laufen
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Schrieben Deutschlands Fußballer 2006 bei der WM im eigenen Land ihr Sommermärchen, so schreibt Antje Möldner vom SC Potsdam in diesem Jahr ihr ganz persönliches – über Hürden und Wassergraben: Sie erlief sich über 3000 Meter Hindernis das Olympia-Ticket nach Peking.
Die 24-Jährige, die in den vergangenen Jahren über 1500 Meter immer wieder vergeblich versucht hatte, sich für große internationale Meisterschaften zu qualifizieren, stieg im Winter auf die Hindernisstrecke um und eroberte sich überrasachend gleich in ihrem ersten Wettkampf Ende Mai im belgischen Neerpelt mit dem neuen Deutschen Rekord von 9:34,21 Minuten das Ticket nach Peking. „Wir haben im Winter alles, alles richtig gemacht“, schluchzte anschließend ihre Trainerin Beate Conrad mit Freudentränen in den Augen. „Das war ein Wahnsinnsrennen von Antje.“
Die Entscheidung zum Umstieg auf die technisch anspruchsvollere Hindernisdistanz fiel im Oktober vergangenen Jahres nach einem Test in Saarbrücken, wo Bundestrainer Werner Klein die Potsdamerin einmal probeweise über die Hindernisse schickte. „Anschließend hat er uns gefragt, ob sie schon heimlich geübt habe“, erinnert sich Beate Conrad. „Das hatte sie nicht, aber Antje ist auch eine gute Hürdenläuferin und hat ein sehr gutes Rhythmusgefühl.“ Die 24-Jährige selbst – die sich schon länger auf längeren Distanzen wohl fühlt und auf den flachen 3000 und den 5000 Metern im vergangenen Jahr zu den besten deutschen Läuferinnen gehörte – sagt dazu: „Ich bin als Sportschülerin die Hürden im Block-Mehrkampf gelaufen. So etwas verlernt man nicht.“
Seitdem Antje Möldner das Ticket nach Peking in der Tasche hat, nutzt die Polizeimeisterin der Bundespolizei ihre Hindernisrennen vor allem, um taktisch dazuzulernen. Beim Europacup im französischen Annecy beispielsweise erlebte sie erstmals ein großes Gedränge am Wassergraben. „Ich muss noch viel lernen“, sagt sie selbst. Schließlich soll ihr Vorlauf am 15. August nicht schon ihr letztes olympisches Rennen im Pekinger Nationalstadion sein.
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