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ATLAS: Umweg

Nicola Klusemann über einen Antrag, der in die Sackgasse führte

Stand:

Warum einfach, wenn es kompliziert geht? Mit einem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung wollte die SPD erwirken, dass die neuen Ortsteile ab sofort auch mit der „Quartett“ beliefert werden. Die von den Stadtwerken herausgegebene Kundeninformation geht eigentlich kostenlos an alle Haushalte. Seit über einem Jahr sind die Orte im Norden Stadtwerkekunden, erhalten aber die Zeitung nicht. „Wir auch nicht immer“, meldete sich da Peter Schüler von den Bündnisgrünen zu Wort, der in der Brandenburger Vorstadt wohnt. Deshalb erweitere er den SPD-Antrag und forderte die regelmäßige Ausgabe der Quartett an alle. Sie erwarte vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Jann Jakobs, den Satz: Erledigt durch Verwaltungshandeln, erklärte Karin Schröter (Die Linke). „Würde ich gerne sagen, wenn es so wäre“, erklärte das angesprochene Stadtoberhaupt.Eberhard Kapuste von der CDU fragte gar, welcher Lebensqualität man verlustig ginge, wenn man die Stadtwerkezeitung nicht habe. Am Schluss lehnten Nichtbezieher und „Quartett“-Durchblätterer den Antrag mehrheitlich ab. Ein typischer Fall von Zerreden also, der eines offenbart: Manchmal ist es besser, nicht den Umweg über die Stadtverordneten, sondern den direkten Weg zu gehen.

Nicola Klusemann

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