Landeshauptstadt: Umzug statt Ferien
Das Einstein-Gymnasium muss bis Oktober 2014 am Schlaatz bleiben. Lehrer und Eltern äußern Kritik
Stand:
Das Einstein-Gymnasium wird voraussichtlich erst im Oktober des kommenden Jahres seinen Standort in der Hegelallee wieder beziehen können. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor. Derzeit wird das Schulgebäude energetisch und brandschutztechnisch saniert, der Schulbetrieb findet in der Schule am Schilfhof am Schlaatz statt. Auf Wunsch der Schule und der Eltern sollte das Gros der Bauarbeiten im kommenden Sommer abgeschlossen sein, sodass die Schule in den Ferien ihr Ausweichquartier am Schilfhof verlassen und das Schuljahr 2014/15 in dem Gebäudekomplex in der Potsdamer Innenstadt beginnen kann. Laut Stadtverwaltung allerdings war der geplante Rückzug von Anbeginn für Oktober vorgesehen.
„Wir haben eingeplant, in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien umzuziehen“, sagt Schulleiterin Irene Krogmann-Weber den PNN. Einen Umzug im laufenden Schuljahr hält sie für nicht machbar: „Wie soll denn das funktionieren?“, fragt sie. Eventuell müssen die Lehrer den Umzug während der Ferien bewältigen. Dabei habe die Stadt zugesichert, die Sanierung innerhalb eines Jahres abzuschließen, so Krogmann-Weber.
Der Kommunale Immobilien Service (KIS) saniert das Einstein-Gymnasium seit diesem Sommer für rund 6,5 Millionen Euro. Es werden die Heizungs- und die Trinkwasseranlage erneuert, außerdem auf jeder Etage der Gebäude Toiletten eingebaut. Des Weiteren werden umfangreiche Elektroinstallationen durchgeführt. „Damit fassen wir eigentlich alles in dem Gebäude an“, erklärte KIS-Werkleiter Bernd Richter jüngst bei einer Begehung vor Ort. Bereits da äußerte er sich skeptisch, ob der von Eltern und Schule anvisierte Termin der Fertigstellung zu halten sei: „Da braucht man verdammt viel Glück“, sagte er. Auch Stadtsprecher Jan Brunzlow hält einen Umzug vor den Schulferien für wenig realistisch. Unter Umständen gelinge es. „Es wird alles dafür getan. Aber definitiv zusagen kann man das nicht“, so Brunzlow.
Die Schulelternsprecher Ute Döpke und Jörg Echternkamp zeigten sich bereits während des Schulrundgangs besorgt über den Terminstreit. Erst spät seien die Schüler und Eltern über den Umzug informiert worden, Eltern der siebten Klassen hätten erst mit dem Aufnahmebescheid erfahren, dass der Schulbetrieb vorerst am Schlaatz stattfinde. In wenigen Wochen würden nun die Infoveranstaltungen für Eltern und Schüler beginnen, die im Rahmen des Ü7-Verfahren das Gymnasium anwählen wollen. „Es muss nun eine klare Perspektive da sein“, sagte Echternkamp.
Im Zuge der Baumaßnahmen werden außerdem die Außenanlagen komplett umgestaltet. Auch die auf dem Gelände befindliche alte Schlosserei soll saniert und zu einer Mensa und Cafeteria umgebaut werden. Schulleiterin Krogmann-Weber rechnet damit, dass diese Arbeiten auch noch bei laufendem Schulbetrieb andauern werden. Einen Abschluss des gesamten Bauprojekts sieht der KIS für Dezember 2014 vor. giw
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: