Landeshauptstadt: Und irgendwann dann Regisseur Großes Interesse am Tag der offenen Tür an der Filmhochschule
Von Katja Michel Babelsberg. Wie jedes Jahr im Herbst öffnete die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ am Sonnabend ihre Türen für die interessierte Öffentlichkeit.
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Von Katja Michel Babelsberg. Wie jedes Jahr im Herbst öffnete die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ am Sonnabend ihre Türen für die interessierte Öffentlichkeit. Von der Präsentation des internationalen Studentenfestivals „Sehsüchte“ über Informationen zum „Drehbuchpool“, Schauspielvorführungen wie Fechten und Akrobatik, eine Hörspielwerkstatt , Führungen durch das Computerlabor, Demonstrationen von Filtertests der Kamera-Studenten bis hin zu Ausstellungen und Video-Installationen der Szenen-Fotografen reichte die Palette des Programms, das die zehn an der Hochschule vorhandenen Studiengänge anboten. Schon am S-Bahnhof Griebnitzsee ist für einen Samstagmittag eine Menge los. Vor allem junge Leute machen sich von hier aus zu Fuß auf den Weg, manche allein, andere in Grüppchen. Die meisten scheinen den Weg zu kennen, ein einzelner Mann mit einem Stadtplan zögert an der Ecke Stahnsdorfer Straße, will erst rechts abbiegen, folgt dann aber doch der Masse. Die läuft in der Marlene-Dietrich-Allee zielstrebig an den RBB-Studios vorbei zur Hausnummer 11 – der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Das Gebäude ist hell und großzügig, wirkt modern und dabei nicht kalt, im Foyer viel Glas, Stahl und Beton,aber auch Grünpflanzen. Hier bald zu studieren, das ist es wohl, was die meisten Besucher wollen, die heute den Weg in die Filmhochschule gefunden haben. Dementsprechend jung sind sie fast alle, der Großteil zwischen zwanzig und dreißig. „Der Tag der offenen Tür hat sich zu einem Studieninformationstag entwickelt“, bestätigt Angela Brendel-Herrmann, Leiterin des Präsidialbüros und der Pressestelle der HFF. Sie betont, dass sich der Tag aber auch an die „ganz normale“ Öffentlichkeit richte. „Viele wissen gar nicht, was wir hier drin überhaupt machen, heute lassen wir uns über die Schulter gucken“, erklärt sie weiter. Dieser doppelten Zielsetzung entspricht auch das Programm des Publikumstages: Neben Filmvorführungen, öffentlichen Schauspielproben, Videoinstallationen und Führungen durch das Haus werden für alle zehn Studiengänge der HFF Beratungen angeboten. Die größte Nachfrage besteht nach dem Regiestudium. Auch Christian Scholz ist deswegen gekommen, er will sich für das nächsteWintersemester bewerben und hat sich gerade einen Vortrag von Rosa von Praunheim angehört, der an der HFF unterrichtet. „Es war sehr informativ, meine Fragen sind jetzt alle beantwortet“, sagt er. Noch etwas ratlos dagegen sind drei junge Mädchen, die im ersten Stock vor dem Aufzug stehen. Sie sind gerade erst angekommen. „Zuerst zur Studienberatung?“, beratschlagen sie, entscheiden sich dann aber doch für die öffentliche Schauspielprobe im Theatersaal. Hier zeigen Studenten der Schauspielklasse ihre Fechtkünste und stellen Verletzungsszenen nach. „Und im Film hätte er jetzt in die Blase mit der roten Farbe gestochen“, freut sich Eva Seifert, die mit einer Freundin gekommen ist, beide bereits im Rentenalter. Warum sie hier sind? „Wir wollen uns einfach mal angucken, was hier so geboten wird“, erklären die zwei älteren Damen. Aha, es gibt hier also doch nicht nur zukünftige Regisseure. Die sitzen wahrscheinlich auch eher nebenan im großen Kinosaal, wo die Studentenfilme gezeigt werden, und träumen davon, dass irgendwann ihr Name im Abspann steht – vor ihnen liegt allerdings noch die große Hürde der Aufnahmeprüfung.
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